Kriminalität

IT-Probleme in Ludwigshafen: Staatsanwaltschaft sieht „Eingriff von außen“

Nach dem mutmaßlichen Cyberangriff auf die Stadt Ludwigshafen ermitteln die Fachleute der Polizei. Die Staatsanwaltschaft äußert sich recht deutlich.

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Bernhard Zinke
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Die Staatsanwaltschaft sieht einen Angriff von außen auf das Netzwerk der Stadt Ludwighafen. © picture alliance/dpa

Die schweren IT-Probleme der Stadtverwaltung Ludwigshafen haben der Staatsanwaltschaft Frankenthal zufolge externe Ursachen. „Nach den bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass es sich um einen unberechtigten Eingriff von außen handelte“, teilte die Anklagebehörde in Frankenthal auf Anfrage mit.

„Ob dieser gezielt gegen die Stadt Ludwigshafen gerichtet war, steht hingegen noch nicht fest. Derzeit liegen noch keine konkreten Täterhinweise vor.“ Die Staatsanwaltschaft verwies darauf, dass die Ermittlungen momentan vom Fachkommissariat Cybercrime des Polizeipräsidiums Rheinpfalz geführt würden. Über die Angaben der Anklagebehörde hatte zuvor der SWR berichtet.

„Das ist eine Kraftanstrengung“

Innenminister Michael Ebling (SPD) hatte am Mittwoch gesagt, er könne bisher weder bestätigen noch ausschließen, dass ein hybrider Angriff hinter den seit Tagen andauernden Problemen stecke. Das Landeskriminalamt (LKA) sei in die Ermittlungen eingebunden. Die Rekonstruktion des Netzes in einer hart betroffenen Verwaltung laufe aber sehr gut. „Das ist eine Kraftanstrengung.“

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Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck hatte zuvor mitgeteilt, dass kein Datenabfluss festgestellt worden sei. „Es wurden keine Daten verschlüsselt, und es liegt keine Erpressernachricht vor“, betonte die parteilose Politikerin. Die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz könne auf Daten zugreifen.

Nach Ansicht des IT-Sicherheitsexperten Götz Schartner handelt es sich um einen sogenannten Denial-of-Service-Angriff. Hacker fluten Netzwerke mit zahllosen Anfragen, um Systeme lahmzulegen, Verwaltungen damit handlungsunfähig zu machen und Misstrauen in die Funktionsfähigkeit des Staates zu säen. Die Hacker kämen aus dem russischen Einflussbereich, so Schartner. dpa/bjz

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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