Worms. Zwei Jahre lang versperrt die Baustelle mitten auf der B 9 in Worms den Weg ins Industriegebiet Nord. Noch bis Sommer 2025 müssen Verkehrsteilnehmer einen 1,3 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen. Bislang verläuft die Sperrung weitgehend geräuschlos - bis auf manchen stillen Ärger über die Umleitung und den Zeitverlust. Auch größere Lastwagen-Gespanne schaffen die Kurven auf der Umleitungsstrecke.
Ab der kommenden Woche wird’s auf der Baustelle allerdings deutlich lauter. Die alte Bahnbrücke über die Bundesstraße wird abgerissen und eine neue Bahnunterführung in die Lücke eingeschoben. Dazu muss die Bahnlinie zwischen Worms und Biblis beziehungsweise Bensheim für elf Tage komplett gesperrt werden - vom Mittwoch, 6. März, 21 Uhr, bis Samstagmorgen, 16. März, 5 Uhr. Die Bahn organisiert einen Ersatzverkehr mit Bussen.
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In diesen elf Tagen müssen die Fachleute ordentlich graben und Gewichte bewegen. Zum einen wird die alte Brücke komplett abgebrochen. Danach werden Teile des Damms abgetragen. Der Durchgang stellte nämlich bislang ein Nadelöhr dar. Die Bundesstraße wird aber aktuell vierspurig ausgebaut und diese Engstelle damit beseitigt. Die neue Bahnüberführung ist mit 24,70 Metern fast doppelt so breit wie der bisherige Durchgang.
Bauwerk wiegt 4500 Tonnen
Seit November sind die Fachleute dabei, das neue Brückenbauwerk direkt neben der alten Überführung herzustellen. Dieses ist mittlerweile so weit fertig gestellt, dass es eingeschoben werden kann. Bei einem Gesamtgewicht von 4500 Tonnen ist das keine Kleinigkeit. Trotzdem gehen die Fachleute davon aus, dass der Einschub in die neue Stellung gerade mal drei Stunden dauert.
Die Verschiebeaktion startet am Montag, 11. März. An diesem Vormittag wird das Bauwerk aus seiner aktuellen Lage etwa 20 Meter weiter in seine endgültige Lage im Gleisbereich der über der Bundesstraße verlaufenden Bahnlinie geschoben. Eine spezielle Verschubbahn wird direkt vor der Aktion gebaut. Das Bauwerk ruht auf mehreren so genannten Verschubschlitten und wird nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität auf einer Gleitebene durch vier hydraulische Pressen in seine Endlage gedrückt. Durch die höchst gleitfähige Lagerung betrage die benötigte Verschubkraft nur 45 Tonnen und damit etwa ein Prozent des Brücken-Gesamtgewichts.
Nach dem Einschub werden die Gleise der Bahnstrecke Worms-Biblis, die Oberleitungen und die Signaltechnik wiederhergestellt. Um den verbreiterten Bahndamm bis zur Brücke aufzufüllen, sind insgesamt 4000 Kubikmeter Erde nötig.
Ersatzbusse im Stundentakt
Betroffen von der Sperrung sind die Bahnverbindungen zwischen Worms und Biblis sowie auf der Nibelungenbahn zwischen Worms und Bensheim. Laut Ersatzfahrplan der Bahn ersetzen Busse auch den kompletten Zugverkehr zwischen Worms und Bensheim. Zwischen Worms und Biblis fahren die Busse im Stundentakt in beiden Richtungen. Der Ersatz für die Nibelungenbahn rollt während des Tages zwar auch im Stundentakt, zu den morgendlichen Pendel- und Schülerverkehrszeiten allerdings etwas häufiger. Die genauen Zeiten sind abrufbar auf der Internet-Seite www.bauinfos.deutschebahn.com.
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