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Grab von Helmut Kohl: Witwe lässt Ultimatum verstreichen

Der Streit um das Grab von Altkanzler Helmut Kohl in Speyer hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Stadtverwaltung greift durch - gegen den Willen von Witwe Maike Kohl-Richter

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Letzte Ruhestätte: Auf dem Kapitelfriedhof im Adenauerpark Speyer liegt Helmut Kohl begraben. © K. Venus

Speyer. Die Stadtverwaltung Speyer hat ihren Worten Taten folgen lassen: die Kamera am Grab des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl im Speyerer Adenauerpark ist am Mittwoch abmontiert worden. Vorausgegangen war ein Ultimatum, dass die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler Ende Oktober der Witwe Kohls gestellt hatte. Demnach hatte Maike Kohl-Richter seit vielen Wochen nicht mehr auf die Forderung Seilers reagiert, sich zur Frage Kameraüberwachung und Grabumzäunung zu äußern.

Seiler hatte damals angekündigt, dass die Stadtverwaltung die Dinge selbst in die Hand nehmen und sowohl Kamera als auch Zaun entfernen werde, falls es keine Rückmeldung gebe.

Schutz vor Vandalismus am Kohl-Grab?

„Diverse Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung sowie die konkrete Aufforderung an die Witwe, die Kamera selbst abzubauen, blieben zuletzt leider unbeantwortet“, hieß es am Donnerstag von der Stadtverwaltung. Kohl-Richter, deren Privateigentum die Kamera ist, werde diese nun mit einem weiteren Schreiben zurückerhalten, in dem erneut um Rückmeldung bezüglich des Abbaus des Zauns gebeten wird.

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Vor Monaten hatte die Stadt zu der Ruhestätte in einem Park mitgeteilt, unmittelbar nach der Beisetzung 2017 seien die Wünsche der Witwe nach einer Videoüberwachung und Umzäunung zur Verhinderung von Vandalismus nachvollziehbar gewesen.

„Nachdem es aber in der Vergangenheit keinerlei Vandalismusprobleme am Grab gegeben hat und auch eine von der Stadt im Sommer angeforderte Gefährdungsbeurteilung des Landeskriminalamts zu dem Ergebnis kam, dass keine gefährdungsrelevanten Erkenntnisse vorliegen, hat die Kamera aus Sicht der Stadt heute keine Bewandtnis mehr“, hieß es.  

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