Ludwigshafen. Kurt Sprengart zeigte sich am Dienstag erleichtert: Er und seine Frau dürfen gemeinsam mit der Familie Kraft einen Gedenkort an der Stelle einrichten, an der Jonas Sprengart und dessen Arbeitskollege Sascha Kraft am 18. Oktober 2022 von einem Somalier erstochen wurden. Der Ludwigshafener Stadtrat hat im nichtöffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung am Montag mit Mehrheit für die Errichtung einer solchen Gedenkstelle für die beiden Opfer der grausamen Bluttat gestimmt. Dies meldete die Stadt Ludwigshafen am Dienstag.
Initiative der Familien Sprengart und Kraft
Die Familien Sprengart und Kraft waren mit dem Wunsch nach einer Gedenkstelle auf die Stadt zugekommen. Diese hatte sich des Themas angenommen und mit Flyern auch den Kontakt zu Anwohnern des Tat- und künftigen Gedenkorts gesucht, ob diese einverstanden seien. Laut Sprengart hatten fünf Anwohner ihre Bedenken angemeldet. In einem Abwägungsprozess sei die Stadtverwaltung letztlich zu dem Ergebnis gekommen, dem Stadtrat die Errichtung der Gedenkstelle in der Philipp-Scheidemann-Straße zu empfehlen.
Zwei Platten im Gehweg
Nun machen sich die beiden Familien an die Planung, nachdem sie die erhoffte Zustimmung erhalten haben. „Es sollen lediglich zwei Platten in den Gehweg eingelassen werden. Es soll daraus auch keine Unfallgefahr entstehen“, erläutert Kurt Sprengart. Wie genau die Platten aussehen, darüber habe man noch keine Vorstellung. Nachdem nun die Zustimmung des Stadtrats vorliege, mache man sich nun Gedanken über die Gestaltung der Gedenkplatten.
Bluttat von Oggersheim: In Ludwigshafen sterben zwei Menschen
Am 18. Oktober 2022 starben bei einem Messerangriff im Stadtteil Oggersheim zwei Menschen. Ein dritter, Marcel Kling, überlebt den Messerangriff schwer verletzt. Die Polizei stoppt den mutmaßlichen Täter, einen damals 25-Jährigen, erst mit der Schusswaffe.
Er wird wegen Mordes angeklagt. Das Landgericht Frankenthal spricht ihn schließlich frei. Die Kammer ordnet jedoch die dauerhafte Unterbringung des Somaliers in einer psychiatrischen Klinik an. Die Taten soll er wegen einer paranoiden Schizophrenie im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben.
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