Weihnachtsrätsel Teil 2

Ein ganzer Zyklus über lesbische Liebe

In Teil zwei unseres Rätsels geht es um eine talentierte Künstlerin, die nach der Flucht vor dem Krieg mittellos nach Berlin zurückkehrte. Ihr einzigartiger Stil erlangte in den 1920er Jahren Anerkennung. Wer war sie?

Von 
Stefan M. Dettlinger
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© xmedias

Was für eine zeichnerische Prägnanz: Mit feiner, fast pastelliger Farbigkeit und graziler Linienführung hat sie ihr „Modell im Atelier“ schlafen gelegt. Wunderbar. Ein Kaktus ist zu sehen, ein roter Vorhang, eine Staffelei, ein paar Pinsel in einem Bottich, ein ruhender Frauenkörper und -kopf, der fast auch aus einem Manga stammen könnte, und vor allem: ein rot geschminkter kleiner Mund, der, obwohl zur Hälfte unter dem rechten nackten Oberarm verborgen, den kräftigsten Farbpunkt dieser Grafik darstellt von … nein, das wird hier nicht verraten.

Wer ist die Person, die das Bild geschaffen hat? In einer wohlhabenden Familie geboren, begann ihr künstlerischer Weg in Paris. Die Flucht vor dem Krieg brachte sie nach Berlin zurück, wo sie mittellos war und mit ihrer Schwester Mimi eine Wohnung mit Atelier bezog - wo sie bis zu ihrem Tod 56 Jahre später blieb.

Dennoch fand die Gesuchte Wege für sich und ihre Schwester, sie fand Inspiration in nächtlichen Streifzügen durch die Stadt. Mit ihrem einzigartigen Stil und ihrer zeichnerischen Prägnanz gewann sie Anerkennung in der Szene der 1920er Jahre. Sie und ihr Werk, so steht in einem alten Lexikon aus Papier, gehörten zu den eigenwilligsten „im Umfeld der Neuen Sachlichkeit“, der sie später wie viele den Rücken kehrte, um sich dem Verismo zuzuwenden, eine Art Wiedergeburt des Naturalismus - mit entsprechend sozialkritischem Ton.

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Veröffentlicht
Von
Stefan M. Dettlinger
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Ihre Bilder erzählen von den Facetten des Berliner Alltags, von kleinen Angestellten bis zur „neuen Frau“. Als Illustratorin für Zeitschriften und Magazine wurde sie bekannt für ihre Karikaturen und Aquarelle. Auch Gedichte von Pierre Louÿs inspirierten sie zu einem Zyklus von Lithographien über lesbische Liebe. Ihr Gesamtwerk spiegle in heftigen Brüchen signifikant die politischen und ästhetischen Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, so Experten.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihre Karriere auf dem Höhepunkt jäh unterbrochen. Die Magazine, ihre Arbeitgeber, mussten schließen, sie verlor die Existenzgrundlage. Trotzdem malte sie weiter, ihre Arbeiten galten aber als „entartet“. Nach dem Krieg fand sie langsam wieder Anerkennung in der Kunstwelt, im Hintergrund. Ihre Vielseitigkeit zeigte sich auch literarisch: Sie übersetzte Werke Arthur Rimbauds neu.

Wer war die außergewöhnliche Künstlerin (Vor- und Nachnamen)?

Info zur Teilnahme

Und so funktioniert es

Aufgabe: Den oder die Namen enträtseln Sie anhand des nebenstehenden Textes. Die Lösung tragen Sie an der angegebenen Stelle auf dem Lösungscoupon ein, den Sie am 10. Dezember ausgeschnitten haben (sonst siehe hier unten).

Rätselverlauf: Bis 20. Dezember folgen die restlichen Folgen. Am 21. Dezember werden alle Teile nochmals in verkürzter Version erscheinen. Das vertikale Lösungswort ergibt sich aus allen Antworten.

Teilnahme: Aus allen richtigen Einsendungen, die bis zum 12. Januar 2025 eintreffen, werden fünf Gewinner ausgelost.

Rätsel, Teilnahmeformular und Coupon zum Herunterladen: mannheimer-morgen.de/

kulturraetsel-gewinnspiel

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

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