Mobilität

Dichterer Takt im pfälzischen Busverkehr zwischen Speyer und Ludwigshafen

Mit dem Fahrplanwechsel ab 15. Juni verkehren Busse zwischen Ludwigshafen und Speyer auch in den Abendstunden bis mindestens 23 Uhr. Die Macher sprechen von einem Meilenstein.

Von 
Stephan Alfter
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Neue und kleinere E-Busse werden zukünftig auf einigen Strecken in der Pfalz unterwegs sein. DB Regio Bus Mitte wird ab Sonntag das Linienbündel übernehmen. © Anita Faltermann/VRN

Rhein-Neckar. Eine Verkehrswende wird politisch immer gerne gefordert, in der konkreten Umsetzung finden veritable Veränderungen aber noch selten statt. Gerade ländlichere Regionen sind vielfach mangelhaft erschlossen. In der Vorderpfalz dürfen sich Bürger zum Fahrplanwechsel am 15. Juni jedenfalls über eine Verbesserung des Angebots im Busverkehr freuen – das alles unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen. Denn im Busverkehr herrscht ein deutlich wahrnehmbarer Fachkräftemangel. In der europaweiten Ausschreibung ging die DB Regio Bus Mitte GmbH jüngst als Sieger hervor. Sie löst damit die Palatina Bus GmbH ab, die das sogenannte Linienbündel Rheinpfalz in den vergangenen zehn Jahren betrieb.

Michael Winnes, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), war am Dienstag aus Mannheim nach Dannstadt-Schauernheim gekommen, um anlässlich einer Pressekonferenz die VRN-Strategie einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des ÖPNV zu unterstreichen. Er versprach für die kommenden 15 Jahren „mehr Busse, klimafreundlichen Betrieb und verbesserte Fahrgastinformationen“ in der Vorderpfalz.

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Zentrales Element des Linienbündels sind die drei regionalen Hauptlinien 570 (Altrip-Rheingönheim-Ludwigshafen), 571 (Haßloch-Meckenheim-Hochdorf-Dannstadt-Mutterstadt-Ludwigshafen) und 572 (Speyer-Otterstadt-Waldsee-Rheingönheim). Sie verkehren unter der Woche im 30-Minuten-Takt, die Linie 572 wochentags sogar im 20-Minuten-Takt. Auch die Anbindung am Wochenende wurde hier verbessert. Alle drei Linien fahren bis mindestens 23 Uhr – auch an Sonn- und Feiertagen. Michael Heilmann, Verbandsdirektor des Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr (ZÖPNV) Süd, rechtfertigte die Ausschreibung auf 15 Jahre damit, dass das beauftragte Unternehmen die Investition in E-Busse auf diese Weise leichter schultern könne.

Auslieferung von E-Bussen in die Pfalz verzögert sich noch

Möglich werden die beschriebenen Verbesserungen, weil der ZÖPNV Süd die Gesamtkosten dieser Linien übernimmt - 2,5 Millionen Euro pro Jahr. Ziel sei es, die Grundzentren Altrip, Neuhofen, Waldsee, Mutterstadt und Dannstadt an allen Tagen der Woche besser an die S-Bahn Rhein-Neckar und die Rhein-Haardt-Bahn anbinden zu können. Guido Verhoefen ist Geschäftsführer der DB Regio Bus Mitte GmbH. Er muss mit seinem Unternehmen das liefern, was in der europaweiten Ausschreibung gefordert war. Einräumen muss er jedoch, dass sich die Auslieferung der neuen E-Busse, die auf vier Strecken (Böhl-Gönnheim), (Schifferstadt-Dannstadt-Schauernheim), (Maxdorf-Birkenheide), (Limburgerhof-Offersheim) zum Einsatz kommen sollen, noch verzögert. Geplant war der Start - neben den konventionellen Bussen – mit 12 bis 15 elektrisch betriebenen Fahrzeugen.

Sie werden ab Mitte August sukzessive eingebaut. Verhoefen macht kein Geheimnis daraus, dass die Akquise von Busfahrern in der jüngeren Vergangenheit nicht einfach war. Die bei seinem Unternehmen eingesetzten Kräfte kommen aus fast allen Erdteilen – darunter zunehmend Afghanen und Syrer. Über Mund-zu-Mund-Propaganda gelange man oft zu neuem Personal, sagte er und bat gleichzeitig um Verständnis, wenn manchmal noch Verständigungsprobleme existierten.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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