Chemie

BASF baut 1400 Stellen ab – Ludwigshafen trägt den Löwenanteil

Das Sparprogramm für das Ludwigshafener BASF-Stammwerk gewinnt laut Vorstand an Fahrt, entsprechend beschleunigt hat sich der Stellenabbau.

Von 
Bettina Eschbacher
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Auch der Chemiekonzern BASF spürt im dritten Quartal eine schwache Nachfrage. © Lando Hass/dpa

Ludwigshafen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat in den vergangenen Monaten konzernweit knapp 1400 Stellen abgebaut. Wie viele davon im Ludwigshafener Stammwerk gestrichen wurden, beziffert die BASF nicht – klar ist aber, dass auf den größten Standort mit rund 33.000 Beschäftigten (Stand: Ende 2024) ein signifikanter Anteil entfällt.

Das Werk muss massiv sparen, ist einerseits von weltweiten Kostensenkungsprogramm betroffen und muss obendrauf noch eine Milliarde Euro nur in Ludwigshafen einsparen. „Das Programm in Ludwigshafen gewinnt an Fahrt“, erklärte Finanzvorstand Dirk Elvermann bei der Präsentation der Quartalszahlen. Entsprechend beschleunigt habe sich auch der Stellenabbau.

BASF-Chef Kamieth: Schwierige und intensive Gespräch zu Standortvereinbarung

Der Jobabbau läuft ohne betriebsbedingte Kündigungen ab, weil eine Standortvereinbarung diese ausschließt. Die Vereinbarung läuft allerdings zum Jahresende aus. Die laufenden Gespräche zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat für eine neue Vereinbarung bezeichnete Vorstandschef Markus Kamieth als schwierig und intensiv. Er sehe die Verhandlungen aber auf „einem guten Weg“.

Schwache Nachfrage auch im dritten Quartal

Auch im dritten Quartal bekam der Chemiekonzern eine schwache Nachfrage zu spüren. „In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend“, sagte Kamieth.

Der Umsatz schrumpfte im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 15,23 Milliarden Euro. Rechnet man das verkaufte Lacke-Geschäft heraus, ging der Erlös um 3,3 Prozent auf 14,33 Milliarden Euro zurück.

Auch operativ lief es etwas schlechter. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im dritten Quartal inklusive des verkauften Geschäfts um 4,8 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, ohne die Transaktion fiel das Ergebnis um 3,2 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. (mit dpa)

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Jahresziel angepasst

Aufgrund des verkauften Lacke-Geschäfts passte das Unternehmen das Gewinnziel für das Gesamtjahr an. Für das Gesamtjahr 2025 peilt BASF nun ein Ergebnis von 6,7 Milliarden Euro bis 7,1 Milliarden Euro an. Inklusive der Coating-Sparte hatte das Unternehmen zuletzt 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro im Visier - nach knapp 7,9 Milliarden im Vorjahr.

Erst jüngst schloss BASF den Verkauf des brasilianischen Geschäfts mit Bautenanstrichen an Sherwin-Williams für 1,15 Milliarden US-Dollar ab. Zudem präsentierte der Konzern mit dem US-Finanzinvestor Carlyle auch einen Käufer für das Lacke-Geschäft. Zum Geschäftsbereich gehören etwa Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächentechnik. BASF will 40 Prozent an der Sparte behalten. Dem Konzern sollen 5,8 Milliarden Euro vor Steuern in bar zufließen. dpa

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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