Verkehrssicherheit

Aktionstag der Polizei soll Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr verbessern

Beim Aktionstag „sicher.mobil.leben“ richtet sich der Blick auf Kinder. Rund um Schulen und Kitas achtet die Polizei verstärkt auf Geschwindigkeit, Smartphone-Nutzung und riskantes Elterntaxi-Verhalten.

Von 
Susanne Merz
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Ein Kind auf dem Fahrrad fährt in die Schule - Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. © Irina Schmidt

Rhein-Neckar. Wenn Kinder morgens zur Schule laufen, ist der Verkehr oft chaotisch: Autos blockieren Gehwege, Eltern haben es eilig, und Autofahrer greifen beim Abbiegen noch schnell zum Handy. Genau hier setzt der bundesweite Aktionstag „sicher.mobil.leben – Kinder im Blick“ an: Am Dienstag, 3. Juni, kontrolliert die Polizei in ganz Deutschland verstärkt rund um Schulen und Kindergärten. Auch in der Region sind zahlreiche Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz, um für mehr Sicherheit der Jüngsten zu sorgen.

Verstärkte Kontrollen und Fokus auf „Elterntaxis“

Seit 2018 finden die Aktionstage unter wechselnden Themenschwerpunkten statt. Dieses Jahr stehen Kinder im Fokus – und das aus gutem Grund: „Kinder zählen aufgrund ihrer geringen Körpergröße, mangelnden Lebenserfahrung und eingeschränkten Wahrnehmung zu einer besonders gefährdeten Gruppe im Straßenverkehr“, erklärt das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz.

Kind fährt auf einem Kinderfahrrad durch einen Park. © Kay Tkatzik/pd-f

In Baden-Württemberg sind rund 380 Kontrollstellen mit 1.300 Polizistinnen und Polizisten geplant. In Rheinland-Pfalz werden die regionalen Polizeipräsidien ebenfalls umfassend aktiv. Im gesamten Rhein-Neckar-Kreis etwa finden am Dienstag zwischen 7 und 20 Uhr zahlreiche Kontrollen statt. „Wir legen einen besonderen Fokus auf die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim. Geprüft werde unter anderem das Überholverhalten gegenüber Bussen, das Abbiegeverhalten – „der Schulterblick fehlt oft“ – und vor allem die Ablenkung durch das Smartphone. Jedes Polizeirevier im Rhein-Neckar-Raum plant laut Polizei fünf bis sechs eigene Kontrollaktionen.

Kreis Bergstraße mit dabei – Schwerpunkt Schulumfeld

Auch in Südhessen wird sich die Polizei aktiv beteiligen. Im Kreis Bergstraße sind alle Polizeistationen eingebunden. „Der Fokus liegt auf Schulumfeldern, der Sicherung von Kindern im Auto sowie der Geschwindigkeit in sensiblen Bereichen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen. Neben den Kontrollen sind vielerorts auch Präventionsteams unterwegs, die Verkehrs-erzieherische Gespräche mit Kindern und anderen Verkehrsteilnehmern führen. Aber natürlich werde Fehlverhalten im Straßenverkehr auch mit Strafen geahndet.

Anlass zur Kontrolle bieten vor allem Schulwege und der Bereich vor Kindergärten. Auch das Verhalten von sogenannten „Elterntaxis“ steht im Blickpunkt – zu schnelles Fahren, Ablenkung durch das Handy oder falsch gesicherte Kinder sollen konsequent bestraft werden. „Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr liegt uns besonders am Herzen“, betont Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl. „Unsere Kontrollaktionen richten sich daher nicht nur auf das Verhalten von Kindern, sondern auch auf das Verhalten aller anderen Verkehrsteilnehmer.“

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Zwar ist die Zahl der verunglückten Kinder in Rheinland-Pfalz leicht rückläufig (1.222 Verletzte 2024 gegenüber 1.239 im Vorjahr), doch die Zahl der Schwerverletzten ist gestiegen – ebenso wie die Schulwegunfälle. „Durch erhöhte Achtsamkeit, angepasstes Fahrverhalten und konsequente Einhaltung präventiver Schutz- und Sicherungseinrichtungen kann das Unfallrisiko minimiert werden“, so das LKA.

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