Rhein-Neckar. Sie sind Platz für Versteckspiele, Schaukel-Wettbewerbe und Höhenangst-Besieger, ihre Bänke für Eltern ein Ort zum Austauschen, Pause machen und Luft holen: Ein Besuch auf dem Spielplatz gehört für viele Familien zum Alltag. Wie steht es um die Spielplätze in der Region?
Wie viele Spielplätze gibt es in Städten der Region?
In Rheinland-Pfalz gibt es eine große Zahl öffentlicher Spielplätze. In Ludwigshafen sind es rund 200, in Worms gibt es 90 und in Neustadt an der Weinstraße wurde kürzlich der 54. Spielplatz eingeweiht. Auch Mannheim, Weinheim und Heidelberg verfügen über zahlreiche Spielplätze. In Mannheim gibt es 315 öffentliche Spielplätze, in Weinheim etwa 70 und in Heidelberg 153. Diese Zahlen zeigen, dass der Bedarf an Spielplätzen in städtischen Gebieten groß ist. Gleichzeitig verdeutlichen sie den Aufwand, der notwendig ist, um die Plätze zu erhalten.
Warum sind Spielplätze wichtig?
Hier können sich die Kinder austoben und müde machen, frischgebackene Eltern finden Anschluss. „Spielplätze sind für Kinder eine tolle Gelegenheit, ihre körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu üben und zu erweitern“, erklärt Jakob Maske, Kinderarzt und Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen. „Spielplätze in Städten sind sicherlich etwas ganz Wichtiges, weil die helfen, die körperliche Entwicklung zu fördern“, sagt er. „Das hat man auch während der Corona-Pandemie gesehen, als sie gesperrt waren und die Kinder nicht mehr wirklich rauskamen und sich bewegt haben.“
Wichtig sei zudem, dass der Zugang niedrigschwellig sei. „Spielplätze sind für jeden erreichbar, jeder kann da spielen“, sagt Maske. Ärzte empfehlen demnach auch Kindern, sich mindestens 60 Minuten am Tag zu bewegen oder Sport zu treiben. „Spielplätze sind wichtige Bewegungsräume für Kinder und ein wichtiger Bestandteil eines aktiven, gesunden Aufwachsens“, teilte das Sportministerium mit. Sie trügen wesentlich zur Förderung von Bewegung, Begegnung und Teilhabe im Alltag bei.
Gibt es Probleme mit Müll und Vandalismus?
Die Städte berichten von vereinzelten Problemen mit Müll und Beschädigungen, aber nicht von großflächigen Problemen. In Worms hält sich der Vandalismus laut Stadt zurzeit in Grenzen. „Sehr selten kommt es zu Beschädigungen durch Feuer.“ Auf stark frequentierten Spielplätzen gebe es natürlich mehr Müll als auf anderen. „Hier landet der Müll leider immer öfter auf unseren Freiflächen und nicht in Mülleimern, obwohl überall genügend Behälter vorhanden sind.“ Von Müllproblemen berichtet auch Neustadt an der Weinstraße.
In Ludwigshafen kennt man das ebenfalls. „Bei einigen Spielplätzen gibt es Probleme mit Müllablagerungen, angefangen mit überquellenden Abfallbehältern und seitlich abgelegtem Müll bis hin zu Sperrmüll“, hieß es. Wegen Vandalismus und Bränden wähle man deshalb etwa an Außenstandorten Geräte aus Metall. „Des Weiteren werden Schaukelsitze zum Spielen oder Scharfmachen von Hunden verwendet, sodass die Schutzgummis der Sitze ausgetauscht werden müssen.“
Mannheim hat auf die Müllproblematik reagiert und sorgt durch regelmäßige Reinigungen für saubere Plätze. Dennoch bleibt es besonders in den dicht besiedelten Stadtteilen eine Herausforderung, den Müll nach den intensiveren Nutzungszeiten zu beseitigen. Des Weiteren kommt es vor allem zu Graffitis auf Bänken und Spielgeräten. Der Vandalismus variiert in seiner Intensität, tritt jedoch in ganz Mannheim auf, in dicht besiedelten Stadtteilen stärker als in anderen.
In Heidelberg gibt es besonders an Wochenenden eine erhöhte Müllansammlung, vor allem Glasbruch und Hinterlassenschaften von Alkoholkonsum. Heidelberg hat den Vandalismus in den letzten Jahren durch gezielte Maßnahmen reduziert. So hat man einige Spielplätze eingezäunt, was die Beschädigungen eindämmen konnte. Trotzdem bleibt das Problem der Graffiti und gelegentlicher Brandstiftungen, wie kürzlich in der alla hopp!-Anlage, ein Thema.
In Weinheim hält sich die Vermüllung in Grenzen, jedoch ist es ein fortwährendes Problem, das nur durch tägliche Kontrollen der städtischen Mitarbeiter in den Griff zu bekommen sei, wie ein Pressesprecher mitteilt. Der Vandalismus konzentriere sich vor allem auf abgelegene Spielplätze. „Je weiter abgelegen ein Spielplatz ist, desto größer ist die Gefahr von Zerstörungen“, erklärt ein Sprecher der Stadt. Dies reiche von beschädigten Bänken bis hin zu aufgebrochenen Türen an umzäunten Plätzen.
Gibt es etwas, auf das Eltern achten sollten?
Wie überall, wo Kinder toben, können sie sich auch auf Spielplätzen verletzen. Kinderarzt Maske hat einen wichtigen Tipp für Eltern. „Kinder sollten keinen Helm auf und keine Kordel an der Kleidung haben. Denn damit könnten sie hängenbleiben und sich strangulieren“, erklärt er. „Wir haben natürlich auch mal Kinder, die von der Rutsche gefallen sind und auch mal schwerer verletzte Kinder“, sagt der Mediziner. „Das ist zum Glück aber nicht sehr häufig.“ Und mit ein wenig Achtsamkeit steht dem nächsten Spielplatzbesuch nichts mehr im Wege.
Trotz der Probleme mit Müll und Vandalismus bleiben Spielplätze unverzichtbare Orte der Entwicklung für Kinder. Sie fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das soziale Zusammengehörigkeitsgefühl. Städte wie Ludwigshafen, Mannheim, Weinheim und Heidelberg arbeiten kontinuierlich daran, die Probleme zu lösen und die Spielplätze als sichere, saubere Orte zu erhalten.
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