Femizid

18-Jährige in St. Leon-Rot getötet: Prozess startet bald

Er soll seine Mitschülerin in einem Gymnasium in St. Leon-Rot mit einem Messer getötet haben. In wenigen Wochen muss sich ein 18-Jähriger in Heidelberg dafür vor Gericht verantworten

Von 
Stefanie Järkel
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Ende Januar wurde in St. Leon-Rot eine Schülerin getötet. Nun beginnt Mitte Juli der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. © René Priebe

Heidelberg. Nach der Tötung einer 18-jährigen Schülerin in einem Gymnasium in St. Leon-Rot muss sich der mutmaßliche Täter ab Mitte Juli vor Gericht verantworten. Der Prozess unter anderem wegen Mordes werde am 16. Juli beginnen und voraussichtlich rund einen Monat laufen, teilte eine Sprecherin des Heidelberger Landgerichts am Montag auf Nachfrage mit. Der mutmaßliche Täter soll das gleichaltrige Mädchen laut Staatsanwaltschaft in einem Aufenthaltsraum der Schule mit einem Messer angegriffen und auf das Opfer eingestochen haben.

Getötete Schülerin in St. Leon-Rot: Angriff kam unerwartet

"Der Angriff erfolgte nach Einschätzung der Ermittlungsbehörden für das Opfer völlig unerwartet, weshalb es sich gegen den Angriff nicht zur Wehr setzen konnte", hatte die Staatsanwaltschaft im Mai mitgeteilt. Wegen eines Unfalls mit dem Fluchtfahrzeug im niedersächsischen Seesen wirft sie dem Deutschen zudem gefährliche Körperverletzung vor. Der mutmaßliche Täter war nach dem Tod der Schülerin mit dem Auto Richtung Norddeutschland geflohen und hatte dort von der Polizei verfolgt einen Unfall mit einem unbeteiligten Fahrzeug gebaut. Sowohl der 18-Jährige als auch der Fahrer des anderen Fahrzeugs waren verletzt worden.

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Das Verfahren werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden inklusive Anklageverlesung und Urteilsverkündung, sagte die Gerichtssprecherin. Grund dafür sei, dass Teil der Anklage auch eine Körperverletzung aus dem November 2023 ist. Damals soll der mutmaßliche Täter die später getötete Schülerin bereits mit Faustschlägen verletzt haben. Zum Zeitpunkt dieser Tat war er noch 17 Jahre alt und damit minderjährig.

Die Ermittler hatten nach der Tötung der jungen Frau mitgeteilt, das Opfer und der mutmaßliche Täter seien im Jahr 2023 zeitweilig liiert gewesen. Zum Zeitpunkt der Tat sei die Beziehung jedoch bereits beendet gewesen, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft.

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