Kontrollen

123 Stundenkilometer zu schnell: Wo in Mannheim und Umgebung besonders (oft) gerast wird

In Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg schnappen die Radarfallen jährlich zigtausendfach zu. Wir haben die heftigsten Geschwindigkeitsverstöße und die Blitzer-Hotspots erfragt

Von 
Julian Eistetter
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Blitzer-Anhänger messen in Mannheim die meisten Verstöße. © Thomas Tröster

Rhein-Neckar. Neben der Polizei nehmen auch Kommunen Radarkontrollen an besonders sensiblen Orten im Stadt- oder Gemeindegebiet vor. „Grundsätzlich erfolgt der Einsatz von Geschwindigkeitsmessanlagen insbesondere dort, wo es der Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer oder von Anwohnenden vor Lärmbelästigung besonders erfordert“, sagt dazu ein Sprecher der Heidelberger Stadtverwaltung. Auch innerorts werden dabei teilweise massive Tempoverstöße geahndet, wie eine Abfrage bei den drei Großstädten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg zeigt. Der Spitzenreiter im negativen Sinn war 2024 in der Quadratestadt unterwegs.

Die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung in Mannheim hat es in sich

Irrwitzige 193 Stundenkilometer hatte nämlich ein Verkehrsteilnehmer auf dem Tacho, der auf der Bundesstraße 36 von einer semistationären Messanlage geblitzt wurde. Nach Angaben einer Stadtsprecherin war das Fahrzeug aus Mannheim in Richtung Schwetzingen unterwegs. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern an dieser Stelle war der Fahrer satte 123 km/h zu schnell unterwegs. Dafür sieht der Bußgeldkatalog ein Bußgeld in Höhe von rund 800 Euro, zwei Punkte bei der Verkehrssünderkartei und ein Fahrverbot von drei Monaten vor.

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Julian Eistetter
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Dreiviertel der geblitzten Autofahrer in Mannheim wurden von sogenannten Blitzer-Anhängern "erwischt"

Insgesamt wurden in Mannheim im laufenden Jahr 84 424 Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen. Nur knapp ein Viertel der Verkehrsteilnehmer (20 154) wurde dabei von mobilen und stationären Messanlagen geblitzt, der Großteil (64 270) von semistationären Messanlagen, auch „Enforcement Trailer“ genannt. Diese Blitzer-Anhänger sind im Straßenverkehr besser getarnt und für Fahrerinnen und Fahrer oft nur schwer zu erkennen. Am häufigsten schnappte die Radarfalle in diesem Jahr in Mannheim bislang in der Helmut-Kohl-Straße (B 36) hinter dem Hauptbahnhof in Fahrtrichtung Parkring zu, wie die Sprecherin erklärt.

In Ludwigshafen ist die B 44 (Hochstraße Nord) der Geschwindigkeits-Hotspot

In der Nachbarstadt Ludwigshafen werden die meisten Verkehrsteilnehmer auf der Hochstraße Nord (B 44) geblitzt, wie ein Rathaussprecher mitteilt. Auf Höhe der Einfahrt zum Rathaus-Center in Fahrtrichtung A 650, wo Tempo 50 gilt, seien die meisten Geschwindigkeitsverstöße gemessen worden. Die höchste Überschreitung in Ludwigshafen betrug 86 Stundenkilometer über der zulässigen Geschwindigkeit.

In der Chemiestadt wurden nach Angaben des Sprechers im laufenden Jahr bis Ende September 85 320 Verfahren eingeleitet, im Jahr 2023 waren es insgesamt 133 923 Verfahren gegen Temposünder.

Nicht jeder Blitzer-Einsatz führt am Ende auch zu einem Verfahren

Der Sprecher der Heidelberger Stadtverwaltung weist darauf hin, dass nicht jede Blitzer-Aufnahme auch automatisch zur Einleitung eines Verfahrens führt - „weil unter anderem die Bildqualität stimmen muss und beispielsweise Alarmfahrten der Rettungskräfte wieder herausgenommen werden müssen“. Die Zahl der Aufnahmen habe also keinerlei Aussagekraft. Auch werde in Heidelberg statistisch nicht erfasst, an welchem Ort die Radarfalle am häufigsten zuschnappt.

Bei den höchsten Geschwindigkeitsüberschreitungen liegt die Unistadt hinter Mannheim und Ludwigshafen: In diesem Jahr war der „Spitzenreiter“ in Heidelberg bei erlaubten 70 Stundenkilometern 69 km/h zu schnell unterwegs.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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