Kommentar Weltfrauentag ist mehr als ein Gedenktag: Kampf noch nicht vorbei

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Julius Paul Prior
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Der Weltfrauentag am 8. März ist noch lange kein einfacher Gedenktag an den Kampf um Frauenrechte – denn der Kampf ist noch lange nicht vorbei. Vor allem in der heutigen Zeit  ist es wichtiger denn je, auf die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen und diese aus der Welt zu schaffen. Schuld daran ist die Pandemie: Corona hat dafür gesorgt, dass sich die Situation von Frauen weltweit verschlechtert und damit die Fortschritte der vergangenen Jahre rückgängig  gemacht wurden. Denn es sind zum Großteil die Mütter, die im Homeoffice auch die Betreuung der Kinder übernehmen und damit in veraltete Rollenbilder gezwängt werden. Es sind die Mütter, die deshalb ihre Arbeitszeiten in den Abend oder gar das Wochenende verlegen und somit sind es auch die Mütter, die seit zwei Jahren einer Doppelbelastung ausgesetzt sind. Das beweisen Studien des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nicht zu vergessen ist hierbei: Frauen verdienen im Schnitt weiterhin 18 Prozent weniger als Männer für dieselbe Arbeit. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Doch auch die Gewalt gegenüber Frauen hat in Zeiten der Pandemie wieder zugenommen. Die Zahlen häuslicher Gewalt sind vor allem während der Lockdowns sprunghaft angestiegen. Das belegen die Zahlen der Hilferufe bei der Hilfsorganisation „Weißer Ring“.

Genau deshalb ist der Weltfrauentag auch weiterhin ein Frauenkampftag. Einer, weil der Kampf nicht nur am 8. März stattfindet. Aber ein Besonderer, weil die Missstände in der Gesellschaft und die Gleichstellung der Geschlechter in den Mittelpunkt aller gerückt werden. Gegen veraltete Rollenbilder und gegen sexualisierte Gewalt ohne Konsequenzen für die Täter.

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