Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum man über die U-Halle nochmal nachdenken muss

Schade, sehr schade. Eine Trendsporthalle in der U-Halle auf dem Spinelli-Gelände – das wäre eine tolle Sache gewesen. Schon vor über einem Jahr haben zwei junge Unternehmer die Idee überzeugend präsentiert, per Internet Spenden für die Planungskosten eingeworben und – im Sinne der Nachhaltigkeit – auch einen Teil des Inventars aus der Zeit der Bundesgartenschau übernommen. Aber leider ist die Sache jetzt geplatzt. Und das setzt auch hinter zahlreiche weitere Nutzungsideen erst mal ein großes Fragezeichen.

Die Gründe, warum aus der sportlichen Nutzung nichts wird, sind leicht nachvollziehbar. Dazu muss man sich nur an die Bundesgartenschau erinnern. Für Blumenschauen und Ausstellungsbeiträge in einem Sommer war die U-Halle ganz wunderbar geeignet. Aber im Frühjahr oder Herbst wurde es da ziemlich kalt.

Schließlich handelt es sich um einen ehemaligen Güterbahnhof der US-Armee – nackte Hallen ohne Heizung, ohne Dämmung, ohne Sanitäranlagen. Teils fehlen Wasser- und Abwasserleitungen oder ausreichende Stromanschlüsse. Der Gastronom musste sein Apero etwa nochmal umbauen, ehe er im April wieder eröffnen konnte. Rein baurechtlich war die Buga nur eine Zwischennutzung, und für eine langfristige Vermietung braucht es ein Brandschutzkonzept und eine neue Baugenehmigung.

Weil das alles viel Geld und Zeit kostet, ist verständlich, dass die Trendsport-Macher auf die Bremse getreten sind. Aber auch die Ideen der Stadt vom Umzug des Forum der Jugend und einem neuen Jugendzentrum könnten sich als schöner Gedanke, aber angesichts des Aufwands nicht finanzierbare Luftschlösser erweisen. Womöglich rentiert sich die Investition auch nur, wenn die anderen, derzeit zum Abriss vorgesehenen Hallenteile doch weitergenutzt werden – berechtigten Bedarf und gute Ideen gibt es genug. Die offizielle Auskunft „Da kann es noch Veränderungen geben“ lässt hoffen, dass im neuen Gemeinderat über die U-Halle nochmal gründlich nachgedacht wird.