Es gibt manchmal merkwürdige Widersprüche. Gerade hat die Studie „Reiseanalyse 2024“ gezeigt, dass bei den Urlauben der Bundesbürger erstmals das Flugzeug mit 46,8 Prozent das Auto (41 Prozent) als beliebtestes Verkehrsmittel abgelöst hat. Von der oft erwähnten Flugscham, immerhin mal im Rennen um das „Wort des Jahres“, ist also nicht mehr viel zu spüren. Doch während der Trip in den Urlaub ab Frankfurt, Stuttgart oder Hahn für viele Kurpfälzer trotz der schädlichen Auswirkungen aufs Klima offenbar völlig selbstverständlich ist, wird immer mal wieder heftige Kritik am Flugplatz Mannheim-Neuostheim laut.
Dabei spielen dort Urlaubsflüge eine völlig untergeordnete Rolle. Vielmehr handelt es sich um eine für die Wirtschaft der Region enorm wichtige Einrichtung der Infrastruktur. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen.
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Viele große Firmen aus der Metropolregion haben hier einen zweistrahligen Jet stationiert, SAP und Bauhaus sogar gleich mehrere Maschinen. Das passt zu einer Zeit, in der Globalisierung immer wichtiger wird. Auch wenn Videokonferenzen in Betrieben Alltag sind, ist persönlicher, vertrauter Austausch mit Kunden und Mitarbeitern oder die regelmäßige Präsenz in auswärtigen Niederlassungen kein Luxus, sondern das bleibt für viele Unternehmer unerlässlich. Genauso dient der Landeplatz in Neuostheim dafür, dass auswärts ansässige Investoren, die sich in Firmen in der Region engagiert haben, sie schnell besuchen können. Die Bahn, leider immer unzuverlässiger, ist keine Alternative für – nur als Beispiel – den Chef einer Firmengruppe, der zahlreiche Unternehmen mit zusammen 4000 Mitarbeitern in Thüringen, Westfalen, Bayern und auch bei uns in der Kurpfalz betreibt. Der landet regelmäßig in Neuostheim.
Zudem zählt der Flugplatz zu einem Drehkreuz für Frachtflüge, die von hier jeden Abend nach Paris und Bologna gehen – mit technischen Kleinteilen ebenso wie Medikamenten. Auch der Anteil der Ambulanzflüge, ob mit Patienten oder Organen für die Kliniken der Region, am Neuostheimer Flugverkehr nimmt zu.
Natürlich bedeutet der Flugplatz auch Lärm für viele Anwohner – doch wie Autobahnen und Wasserstraßen braucht unsere Wirtschaftsregion eine solche Einrichtung. Sie sichert Arbeitsplätze. Und die Umstellung auf LED, Solardächer oder erste Versuche mit Elektroflugzeugen zeigen, dass die Geschäftsleitung sich der Herausforderungen bewusst ist und alles, was möglich ist, tut, um moderner und weniger klimaschädlich zu sein.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum der Mannheimer Flugplatz wichtig für die Wirtschaft ist
Peter W. Ragge weist auf die Bedeutung des Neuostheimer Landesplatzes für Unternehmer, Fracht- und Ambulanzflüge hin. Und er begrüßt, dass der Flugplatz umweltfreundlicher werden will