Mannheim. Wer genau hinschaut, findet sie in allen Mannheimer Stadtteilen: verlassene Orte, ungenutzte, mitunter verfallende Gebäude, verwahrloste Plätze. Oftmals stecken hinter diesen im Englischen lost places genannten Plätzen traurige, dramatische, spannende, überraschende Geschichten, die wir in loser Folge beleuchtet wollen. Und gleich der erste Fall bringt eine kuriose, bis weit in die 1960er und -70er Jahre zurückreichende Stadtteilgeschichte ans Licht.

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Denn es ist nur aus der Historie heraus zu verstehen, wie das überhaupt sein kann: dass eine ganz normale Wohnungseigentümer-Gemeinschaft (WEG) mitten im Ort, neben Kirche und Einkaufszentrum, einen öffentlichen Platz mit Wegen, Sitzbänken und einer Monumentalplastik besitzt.
Versuche der Eigentümer, das ungeliebte Erbe loszuwerden, haben bislang nicht zum Erfolg geführt. Ebensowenig verschiedene Vorstöße, das Areal wieder herzurichten und nutzbar zu machen. Das war lange kein allzu augenfälliges Problem - solange der Zustand von Platz und Kunstwerk noch akzeptabel erschien. Inzwischen besteht aber doch dringender Handlungsbedarf.
Der erneute Anlauf Elsa Hennseler-Ettés kommt deswegen genau richtig - und könnte viele motivieren, jetzt doch noch zur Verschönerung des Stadtteils beizutragen. Die WEG könnte die gebotene Sanierung der Hans-Nagel-Skulptur durch Beiträge Dritter finanziert bekommen, hätte Spielraum, sich auf die Sanierung ihres Platzes zu konzentrieren - und darf dabei auf Hilfe von Bezirksbeirat, Vereinen und einzelnen Bürgern zählen.
Vorschläge, das Ganze mit Kiosk, Marktständen oder Flohmarkt langfristig zu refinanzieren, sind nicht neu und könnten greifen - wenn der Platz erst einmal aus seinem Dornröschenschlaf geweckt worden ist. Wie auch immer: um das zu erreichen, müssen viele gemeinsam in dieselbe Richtung ziehen und kreative, unkonventionelle Lösungen möglich machen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Vergessene Monumental-Skulptur in Mannheim: Kreative Lösungen sind gefragt
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