Kommentar Verbraucher beim Ausbau der Fernwärme mitnehmen!

Tobias Kisling begrüßt es, dass die Politik das Fernwärmenetz ausbauen will. Er warnt abe rvor monopolistischen Strukturen, die bei der Preisgestaltung auf Kosten der Verbraucher gehen können.

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Tobias Kisling
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Ein deutsches Nachbarland macht es vor: In Dänemark sind fast zwei Drittel aller Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen. Fernwärme ist dort gesellschaftlich akzeptiert, die Preise sind reguliert, die Kommunen betreiben die Anlagen gemeinnützig. So könnte es also aussehen – wenn man wie die Dänen in den 1970er-Jahren flächendeckend mit den Planungen begonnen hätte.

Klar, die Voraussetzungen sind andere. Dänemark ist kleiner, hat weniger Einwohner, und die geografische Lage eignet sich perfekt, um mit erneuerbaren Energien das Fernwärmenetz klimafreundlich zu machen. Und doch kann man bei allen Unterschieden von den Dänen lernen – etwa was eine verbraucherfreundliche Ausgestaltung der Wärmewende angeht.

Fernwärme bietet Chancen

Fernwärme bietet viele Chancen und Annehmlichkeiten. Sie ist für Verbraucher bequem und praktisch. Kein sperriger Öltank im Keller, der Schornsteinfeger muss nicht mehr vorbeikommen, die Bedienung ist einfach. Und die Fernwärme hebt Potenziale. Noch immer geht etwa viel Abwärme der Industrie einfach verloren. Wärme, die Häuser heizen könnte.

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Aber: Aktuell haben Verbraucher auch Nachteile. Manche Kommunen verhängen eine Anschlusspflicht. Wer am Netz hängt, wird mitunter feststellen, dass es sich beim Anbieter um einen Monopolisten handelt, dessen Preisstruktur intransparent ist. Mit allen negativen Folgen.

Daher sollte beim Fernwärmegipfel nicht nur über die Frage des Hochlaufs diskutiert werden. Es muss auch darum gehen, wie eine Regulierung des Marktes aussieht, die Verbrauchern hilft. Denn der Streit ums Heizungsgesetz hat mehr als deutlich gemacht: Ohne die Akzeptanz der Verbraucher geht es natürlich auch in Deutschland nicht.

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