Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Schriesheimer Mathaisemarkt: Gesundheit geht vor Feierlaune

Es hat sich leider abgezeichnet: Aufgrund der aktuell hohen Inzidenzen in der Corona-Krise und noch unbekannten Risiken durch das mutierende Virus auch im kommenden Jahr muss der Mathaisemarkt 2022 in Schriesheim jetzt schon abgesagt werden. Zwar weiß niemand, wie sich die Pandemie in Deutschland und der Metropolregion bis Anfang März entwickeln wird, aber allein schon die neue Omikron-Mutante mahnt zur äußersten Vorsicht. Deshalb ist es richtig, schon jetzt die Reißleine zu ziehen und auf das beliebte erste Weinfest im Frühjahr frühzeitig zu verzichten. Gesundheit geht vor Feierlaune!

Gedrängel beim feuchtfröhlichen Feiern im Festzelt, eine gut besuchte Gewerbeschau - das alles lässt das verflixte Virus nicht zu. Es bringt auch nichts, eine solch sicher unpopuläre Entscheidung immer wieder hinauszuzögern - und dann all die notwendigen Vorbereitungen ins Leere laufen zu lassen.

Wir erinnern uns noch allzu gut und schmerzlich an die spontane Absage der Weihnachtsmärkte, an Händler und Schausteller, die plötzlich auf ihrer Ware und all den Kosten sitzengeblieben sind.

Klare Entscheidung nötig

Um den Schriesheimern zumindest eine Feier-Perspektive zu geben, kann sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt über ein Frühlingsfest mit einem Vergnügungspark im Freien nachgedacht werden. Diese Option, verbunden mit einer Krönung der Weinhoheiten im Zehntkeller und einer streng kontrollierten Gastronomie und in den Straußwirtschaften, sollte sich die Stadt offenhalten. Laut Achim Weitz vom Ordnungsamt ist hier ein Vorlauf von vier bis sechs Wochen ausreichend.

Die Chancen für solch eine deutlich abgespeckte Version des Mathaisemarkts müssen bis spätestens Ende Januar ohne Emotionen ausgelotet werden. Und dann muss eine vielleicht für alle schmerzliche Entscheidung anhand von Fakten, Impfquoten und Inzidenzen getroffen werden. Schriesheim darf im Frühjahr nicht zum Feier-Hotspot für das Virus werden.