Schriesheim. Statt an zwei Tagen fand in diesem Jahr das traditionelle Bergwerksfest nur an einem Tag statt. „Nach zweieinhalb Jahren Stillstand wollten wir es in diesem Jahr langsam angehen lassen – wir müssen erst wieder in Fahrt kommen“, lautete die Begründung des Kassiers Herbert Machatschek. So habe man sich während des Stillstands auf kleinere Gartenarbeiten wie Grünschnitt und Rasenmähen beschränkt. „Die Außenanlage sollte schon in Schuss gehalten werden“, berichtete er. Weil die Arbeiten im Stollen ruhen mussten, habe man sich auf eben diese Gartenarbeiten beschränkt. Erst nach den ersten Lockerungen begann man wieder ganz langsam mit den Arbeiten im Bergwerk.
„Seit dem Februar wird im Bergwerk wieder jeden Samstag gearbeitet“, gab er an. Zu den vorrangigen Arbeiten zählte der Austausch der kompletten Beleuchtungsanlage im Stollen. „Nach 35 Jahren war das schon nötig“, informierte er. Was den Besuchern, die an diesem Sonntag ins Besucherbergwerk gekommen waren, sofort auffiel, war, dass an dem Platz, wo ein alter, etwas heruntergekommener Schnuppen stand, ein neues Holzhaus steht. „Der war total baufällig, und der Neue sollte sich auch als Lagerraum eignen“, erläuterte Machatschek.
Zuschuss erhalten
Über die gesamte Coronazeit berichtete er, dass man diese recht gut gemeistert habe. „Feste Kosten wie Versicherungen konnten über die Mitgliedsbeiträge abgefangen werden“, führte er aus und ergänzte, dass er gleich zu Beginn der Pandemie bei der Landesbank einen Antrag auf Zuschuss gestellt habe, der auch bewilligt wurde. Was ihn aber ärgerte, sei, dass jetzt eine Überprüfung gefordert werde. „Jetzt wollte die baden-württembergische Regierung einen Nachweis.“ Das habe für ihn eine enorme Mehrarbeit bedeutet. Während des gesamten Lockdowns habe man auch versucht, Energie einzusparen. „Wir haben alles ausgeschaltet, was Strom kostet“, teilte er mit.
Dann hatte er noch etwas Erfreuliches zu berichten. Die vor Corona angeleierte Spendenaktion für zwei neue, starke Drehstrompumpen, die für die Tiefsohle dringend notwendig sind, hatte einen durchschlagenden Erfolg. „Schriesheimer Bürger, Firmen und die Volksbank Kurpfalz haben gespendet, so dass wir die beiden Pumpen kaufen konnten“, freute er sich. Doch leider habe der Lockdown die Installation der beiden Pumpen verhindert. Jetzt sollen diese beiden Schwergeräte installiert werden, zuvor müsse der Schacht aber leergepumpt werden, dafür habe sich die Schriesheimer Feuerwehr bereiterklärt. „Ab November können wir dann die Pumpen einbauen“, gab Machatschek an.
Doch an diesem Sonntag waren die Probleme vergessen. Die Schriesheimer feierten ihr Bergwerk, es wurden Führungen im Stollen angeboten. Ein gelungenes Fest.
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