Kommentar Rote Karte zeigen

Konstantin Groß zur Online-Veranstaltung der SPD

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Konstantin Groß
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Um es gleich zu sagen: Die Online-Veranstaltung der SPD zum Vereinssport in Pandemiezeiten hat nichts zutage gefördert, was man nach zwei Jahren Corona nicht ohnehin schon wissen konnte. Trotzdem war sie gleich in mehrfacher Beziehung sehr aufschlussreich.

Das beginnt schon mit der Resonanz: 25 Teilnehmende – auch nicht mehr als bei einer Präsenzveranstaltung im Nebenzimmer eines Lokals. Ernüchternd für diejenigen, die uns einreden wollen, Onlineangebote bewegten mehr Menschen für politische Inhalte, weil man diese zu Hause im Sessel verfolgen kann.

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Dabei war die Sache hier sehr gut gemacht. Cuny und Mitarbeiterin Janine Ries moderierten gekonnt. Die Aktion zeigt, dass man mit Cuny in der Region politisch rechnen muss. Professionell widerstand er der Versuchung, Stimmung gegen Grün-Schwarz in Stuttgart zu machen.

Das war auch bei seinem Gast Gernot Gruber zumeist der Fall. Nur einmal griff der kräftig daneben: Als er auch dem Ministerpräsidenten vorwarf, „intellektuell nicht auf der Höhe der Zeit“ zu sein. Das war verzichtbar, weil ungehörig und einfach falsch. So klug und erfahren wie der Abgeordnete aus Backnang ist Winfried Kretschmann allemal.

Noch größeres Kopfschütteln auslösen müssen die Äußerungen von SPD-Kreisrat Guntram Zimmermann. Krude Bemerkungen über das Impfen, dazu die Fake News, Ungeimpfte seien „nicht infektiöser“ als Geimpfte – das war im Angesicht dessen, was auf unseren Intensivstationen los ist, von einem verantwortlichen SPD-Regionalpolitiker nur sehr schwer zu ertragen. Und es zeigt, dass Ignoranz offenbar nicht auf Rechtspopulisten beschränkt ist. Diesem Kreisrat sollten seine Genossen, um im Genre sowohl der SPD als auch des Sports zu bleiben, die Rote Karte zeigen.

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