Rheinaus Bezirksbeirat ist seiner Tradition der letzten Jahre leider treu geblieben, einige jener Probleme, die vielen Menschen akut unter den Nägeln brennen, liegenzulassen. Nicht diskutiert wurden - aus welchen Gründen auch immer - all die heißen Eisen, die im Stadtteil für Diskussionsstoff sorgen: der drohende Kita-Notstand in Rheinau-Mitte aufgrund der ungewissen Zukunft des evangelischen Kindergartens, das Alte Relaishaus, die Bebauung an der Rohrhofer Straße in Rheinau-Süd oder auch die dortigen neuen Straßennamen. Sogar die Dauerbaustelle Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz musste erst von einem Bürger thematisiert werden. Auf der Tagesordnung stattdessen zwei konzeptionelle, daher langfristige Projekte: das Programm „Lokale Stadterneuerung“ und ein neues Gymnasium für den Stadtteil.
Dass wir uns nicht falsch verstehen: Beide Themen sind wichtig. Das gymnasiale Angebot etwa wäre durchaus wünschenswert; auch aus ökologischer Sicht ist das Prinzip der kurzen Schulwege sinnvoll. Und gesellschaftlich ist es günstiger, wenn eine weiterführende Schule in dem Umfeld liegt, in dem die Schüler wohnen.
Doch gerade die Diskussion des Themas Schule zeigt, dass die aktuellen Probleme woanders liegen. Die Infrastruktur der Duden-Schule ist marode und in einigen Punkten - um den Schulleiter zu zitieren - „unterirdisch“. Statt beredt zu schweigen, hätte der Bezirksbeirat sofort ein- und nachhaken müssen. So setzte er auch bei diesem Einzel-TOP wieder einmal falsche Prioritäten.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Schulen Politik setzt bei Schulen falsche Prioritäten
Kommunalpolitik und Verwaltung diskutieren über ein gymnasiales Angebot auf der Rheinau, diskutieren aber nicht den dramatischen Zustand der dortigen Duden-Schule - falsche Prioritäten, findet Redakteur Konstantin Groß