Kommentar Nur ein erster Schritt

Jan Kotulla zur Aussprache bei den Adlern Mannheim

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Jan Kotulla
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Der Anfang ist gemacht. Adler-Gesellschafter Daniel Hopp und Cheftrainer Pavel Gross haben über die teils äußerst heftige Kritik des Coaches an den Corona-Regelungen gesprochen. Dieser Austausch war überfällig, zumal Gross bereits seit längerem immer wieder sein Unverständnis über getroffene Maßnahmen oder unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern geäußert hatte. Damit hat der 53-Jährige den Eindruck erweckt, er halte die Vorschriften für überzogen.

Keine Frage, jeder und jede hat in den zurückliegenden zwei Jahren mehr als einmal den Kopf geschüttelt, sich über Ge- oder Verbote aufgeregt. Es ist das Gute an einer Demokratie, dass man seine Meinung kund tun darf. Doch diese Freiheit hat Grenzen. Als Angestellter muss ich mich an die Vereinbarungen halten, die ich mit meinem Arbeitgeber getroffen habe – und kann mich nicht gegen die Werte und Richtlinien meines Unternehmens stellen. Doch genau dies hat Pavel Gross – ganz augenscheinlich auch für Daniel Hopp – mehrfach getan.

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Das Fass zum Überlaufen gebracht hatten die Äußerungen zur Quarantäne von Verteidiger Thomas Larkin und der Kritik des Coaches daran. Da blieb jede Menge Interpretationsspielraum, ob Gross mit seiner Attacke Sportmanager Jan-Axel Alavaara, Teammanager Youri Ziffzer oder die Landespolitiker treffen wollte. Eigentlich ist es egal, um wen es dem 53-Jährigen ging. Doch für die Zusammenarbeit im Club wäre es noch verheerender, wenn er die eigenen Leute gemeint haben sollte.

Nun scheint es, als sei alles geklärt. Zumindest zwischen dem Trainer und dem Adler-Gesellschafter. Denn laut Pressemitteilung gab es nur zwischen diesen beiden das Gespräch. Für Hopp sei das Thema „erst einmal erledigt“ ließ er verlauten.

Doch es müssen weitere Schritte folgen. So gab es in der Mannschaft unter anderem Unmut darüber, dass auf die verminderte Leistungsfähigkeit von Corona-Genesenen keine Rücksicht genommen worden sei. Zudem sollen sich Spieler – trotz laufender Verträge – mit dem Gedanken tragen, die Adler verlassen zu wollen – explizit mit Hinweis auf den Trainer. Das dürfte auch auf potenzielle Neuzugänge keinen guten Eindruck machen.

Und nur wenn die atmosphärischen Störungen auch zwischen Trainer und Sportmanager oder mögliche Missverständnisse in der Kommunikation mit dem Teammanager ausgeräumt werden, kann bei den Adlern dauerhaft Ruhe einkehren. Und nur dann werden die Blau-Weiß-Roten eine Chance haben, sich bestmöglich auf die Herausforderungen vorzubereiten, um in den Play-offs bis ins Finale zu kommen – und dort das letzte Spiel zu gewinnen, wie es immer so schön heißt. Sollte es jedoch nicht gelingen, reinen Tisch zu machen, droht dem angedachten Langzeitprojekt mit Gross, Pellegrims und Alavaara ganz schnell das Aus.

Redaktion Sportredakteur

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