Kommentar Müll in Mannheim: Für die Tonne

Das Stadtbild Mannheims ist an vielen Stellen geprägt von Müll, findet Kai Plösser. Politik und Verwaltung sollten aber nicht nur darauf reagieren, sondern agieren. Es gilt, das Thema im Bewusstsein der Menschen zu verankern

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Kai Plösser
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Mannheim. Dass Mannheim vielen Menschen zu dreckig ist, ist nicht neu. Das Stadtbild ist an vielen Stellen geprägt von Müll und Abfall. Aktuell schlagen deswegen zwei Kinobesitzer Alarm. Politik und Verwaltung wissen um die Probleme, bekommen diese aber nicht in den Griff. Dabei sollen die Quadrate „vor allem ein akzeptierter Wohn- und Begegnungsort sein“, wie Oberbürgermeister Christian Specht in seiner Etat-Rede Anfang Oktober sagte. Deswegen müsse dort unter anderem die Sauberkeit „dauerhaft gewährleistet sein“. Worte, an denen Specht sich messen lassen muss. Schließlich hat er die Innenstadtentwicklung, zu der auch die Erhöhung der Aufenthaltsqualität zählt, zur Chefsache erklärt, wie er betonte.

Derzeit, so könnte man meinen, rennen Stadtreinigung und Abfallwirtschaft dem Müll in der Innenstadt oft nur hinterher. Die Stadt darf aber nicht nur reagieren. Sie muss die Vermüllung nachhaltig an der Ursache bekämpfen. Dabei gilt es, sowohl die eigenen Mitarbeiter der zuständigen Bereiche als auch Bürger und Gewerbetreibende für das Thema zu sensibilisieren.

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Das Problem muss fester im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Die geplante Einführung von Mülldetektiven, die Ansprachen halten und Strafen verhängen sollen, könnte helfen. Es sollte aber vor allem auf Dialog und Kommunikation gesetzt werden. Flyer und Anwohneransprachen – Mittel, die die Stadt jüngst angewendet hat – sind ein erster Schritt. Auch ein Runder Tisch oder Kampagnen wie eine Plakatinitiative, beides von Kinobesitzer Peter Bär vorgeschlagen, könnten dazu beitragen.

OB Specht will vor allem auf Reinigungsaktionen und freiwillige Mitarbeit der Bürger setzen. Mit welchen zusätzlichen Maßnahmen die Stadt selbst den Müll bekämpfen will, davon sprach Specht in seiner Etat-Rede nicht. Doch von allein wird sich das Problem nicht lösen. Politik sowie Verwaltung müssen Lösungsvorschläge bieten und umsetzen. Ansonsten bleibt das Stadtbild Mannheims – nicht nur in den Quadraten – für die Tonne.

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