Kommentar Ladeinfrastruktur: Der Ausbau muss weitergehen

Von der Zahl an öffentlichen Ladepunkten sollte man sich nicht täuschen lassen, meint Christian Schall. Das öffentliche Netz wird von zentraler Bedeutung sein.

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Christian Schall
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Es ist eine gute Nachricht, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur vorangeht und augenscheinlich derzeit schneller wächst als die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen. Das ist psychologisch wichtig, denn es nimmt vielen Interessenten, die über den Kauf eines E-Autos nachdenken, eine der größten Sorgen vor dem Umstieg auf die Elektromobilität.

Kritisch ist es nach wie vor für die Unterprivilegierten, die nicht über eine Lademöglichkeit zu Hause verfügen.

Anhand der absoluten Zahlen an öffentlichen Ladepunkten und deren geringer Auslastung zu dem Fazit zu kommen, das Land sei gut versorgt, ist dagegen falsch. Besonders auf dem Land ist deren Verbreitung ungleichmäßig. Laut Energieverband BDEW haben mehr als 40 Prozent der Kommunen keinen öffentlichen Ladepunkt. Außerdem verläuft das Laden eines E-Auto-Akkus komplexer als das Auftanken eines Verbrenners. Das betont auch das Bundesverkehrsministerium.

Welches der richtige Anreiz wäre

Kritisch ist es nach wie vor für die Unterprivilegierten, die nicht über eine Lademöglichkeit zu Hause verfügen. Das sind nicht nur Millionen von Mietern, selbst sehr vielen Eigenheimbesitzern – ob in einem Mehr- oder Einfamilienhaus – wird sich der Wunsch nach der eigenen Wallbox nie erfüllen, weil die baulichen Gegebenheiten es nicht zulassen.

Mit dem weiteren Hochlauf der Elektromobilität wird das öffentliche Ladenetz daher zentral sein. Obwohl die aktuellen Zahlen etwas anderes suggerieren, darf der Ausbau nicht nachlassen. Wenn auch endlich der Tarifdschungel durchschaubarer wird und der Strompreis sinkt, könnte das der E-Mobilität zum endgültigen Durchbruch verhelfen. Günstigerer Strom ist ein echter Anreiz – und sinnvoller als Kaufprämien.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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