Kommentar Karlsplatz-Umbau ist eine gute Nachricht in schwieriger Zeit

In den Umbau des Verkehrsknotens Karlsplatz auf der Rheinau, der an diesem Montag beginnt, werden 11,5 Millionen Euro investiert - in dieser Zeit nicht selbstverständlich, daher eine gute Nachricht, findet Konstantin Groß

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Konstantin Groß
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Mannheim. Auf der Rheinau wird der Verkehrsknoten Karlsplatz nun komplett umgestaltet - trotz der Bedeutung dieses Projektes für die Verkehrsbeziehungen im Süden eigentlich kein Thema, das die ganze Stadt von den Stühlen reißen müsste. Und doch eine Nachricht, die für Mannheim von Bedeutung ist. Als eine gute Nachricht in schlechten Zeiten.

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Baustart für den Umbau am Mannheimer Verkehrsknotenpunkt Karlsplatz

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So werden in das Projekt fast zwölf Millionen Euro gesteckt, je zur Hälfte von Stadt sowie Bund und Land. Und das in einer Phase, in der alle diese drei Gebietskörperschaften unter dramatischen finanziellen Problemen zu leiden haben; speziell in Mannheim ja wird die Liste von Projekten, die vor dem Aus stehen, immer länger. Dass in einem solch schwierigen Umfeld ein Infrastrukturprojekt jenseits der City und der Konversionsflächen neu begonnen wird, dafür fast sechs Millionen Euro im Stadtsäckel zur Verfügung stehen, das ist ausgesprochen bemerkenswert. Sicher nicht hinderlich dafür war, dass der heutige OB Christian Specht als zuständiger Dezernent sich für das Projekt stets auch sehr persönlich stark engagiert hat.

Erstaunlich dennoch, dass auch unter einem CDU-OB und einer Ratsmehrheit rechts der Mitte nun im Kleinen, vor Ort ein Stück Verkehrswende umgesetzt wird, mit der Konservative sonst eher noch fremdeln: Das Projekt Karlsplatz bedeutet nämlich eine eindeutige Umverteilung des öffentlichen Raums weg vom Auto hin zu ÖPNV, Fahrrad und Fußgängern. Und für den ÖPNV selbst weitere Attraktivierung auf einer der zentralen Routen. Ohne Zweifel eine richtige Investition.

Auch für den Stadtteil Rheinau selbst bedeutet das Vorhaben eine Aufwertung, und zwar eine erneute. Nach dem Umbau des Bahnhofes Rheinau (8,2 Millionen) und des Marktplatzes (2,8 Millionen) sowie der Errichtung des Mehrgenerationenspielplatzes (2,1 Millionen ) nun ein weitere, gar zweistellige Millioneninvestition. Das konterkariert das Gerede, es werde in den Stadtteilen „nichts gemacht“. Konkret die Rheinau hat dabei profitiert wie nur wenige andere Vororte. Stillstand sieht anders aus.

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