Großbaustelle in der Innenstadt: Kompromisse gefragt

Christian Schall zu der anstehenden Großbaustelle in der Innenstadt

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Christian Schall
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Wenn die von der Corona-Krise stark gebeutelten Einzelhändler und Gastronomen rund um die Planken jetzt eines nicht gebrauchen können, dann ist es eine monatelange Baustelle vor der eigenen Tür. Gerade, als sie sich einigermaßen von der jahrelangen Großbaustelle Planken-Umbau erholt hatten, brachen die Corona-Pandemie mit Lockdown und eine allgemeine Konsumzurückhaltung über sie herein. In einer sehr prekären Lage klammern sich die meisten jetzt an die Hoffnung, dass die Impfung bald beginnt, die Beschränkungen im Laufe des nächsten Jahres gelockert werden können und die Konsumlaune wieder zurückkehrt. Dass sie Angst haben, ist verständlich.

Verständlich ist dagegen auch, wie die Stadt argumentiert. Es liegt ein gültiger Beschluss des Gemeinderats vor. Die Gelder von mehr als acht Millionen Euro stehen in den Haushalten bis 2022 bereit, in Aussicht stehen außerdem Landes- und Bundesmittel von etwa 1,3 Millionen Euro. Ob das immer noch so wäre, wenn man das Projekt jetzt verschöbe, ist mehr als fraglich.

Corona reißt große Lücken in die öffentlichen Haushalte, ein Sparkurs in den nächsten Jahren ist unvermeidbar. Es wäre daher sehr riskant, das Projekt nun zu verschieben oder abzublasen. Welche Folgen das hätte, lässt sich in den Seitenstraßen der Breiten Straße betrachten. Auch seitlich der Planken gibt es eine Flickschusterei aus Pflaster-Resten und Asphalt. Das darf nicht zum Dauerzustand werden.

Mit der jetzt präsentierten Lösung ist ein guter Kompromiss gelungen. Dass darum hart gerungen wurde, lässt sich zwischen den Zeilen lesen. Nun kommt es darauf an, dass es eine enge Kommunikation zwischen Anliegern, Baufirmen und der Stadt gibt und die Bedürfnisse berücksichtigt werden – damit am Ende alle zufrieden sind.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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