Kommentar Generationen, öffnet eure Filterblasen!

Lea Seethaler findet, ob Senioren „Best Ager“ werden, hängt auch von der Gesellschaft ab. Da können wir alle etwas tun. Und am besten gleich anfangen - indem wir unsere Filterblasen aufgeben.

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Lea Seethaler
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Wussten Sie, dass unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko für Demenz steigert? Und wohl das für Parkinson? Wussten Sie, dass der hiesige Seniorenrat ein Programm „3000 Schritte extra“ anbietet? Dabei durch Mannheim läuft, verbindet – und Fitnesswillige oder Einsame einlädt, mitzumachen. Wussten Sie, dass Solo-Selbstständigkeit im Alter Einsamkeit vorbeugt – und man so die Liebe zum alten Beruf erhalten, Rente aufbessern oder Neues entdecken kann? All diese Beispiele werden hier in den kommenden Tagen auf dem Deutschen Seniorentag beleuchtet.

Senioreninhalte auf jungen Kanälen? Fehlanzeige.

Das ist wichtig und richtig. Denn mit vielen dieser Themen beschäftigt man sich erst, wenn es soweit ist: Im Alter, oder weil Menschen um einen herum altern. Dabei ist es so wichtig, auch als junger Mensch, die Themen im Blick zu haben. Erstens, weil Sie einen selbst betreffen, wenn man das Glück hat, alt zu werden. Und zweitens, weil man so ein Auge auf andere haben kann.

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Das bieten Mannheimer beim Seniorentag 2025

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Lea Seethaler
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Und das Auge auf andere kommt mir in unserer Gesellschaft ehrlich gesagt etwas zu kurz. Besonders in unsereren digitalen Filterblasen leben wir gerade leider zu sehr aneinander vorbei. Senioreninhalte auf jungen Kanälen? Fehlanzeige. Dabei muss man verstehen, dass auch die surfende Enkelin Infos über das Leben im Alter 2025 braucht. Für politische Entscheidungen, aber auch für vielleicht ihre Oma, um es ihr weiter zu geben – und sich zu kümmern.

Außerdem muss die Oma, wenn und wo möglich, befähigt werden, Digitales zu verstehen. Um teilzuhaben. Dass da in beide Richtungen eine Lücke klafft, merkt man auch in der Realität: Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe? Arbeiten im Altenheim? Aktuell eher nicht so die Trendberufe.

Was mir beim Seniorentag deshalb gut gefällt: Die Organisatoren bieten ein Programm, das einen positiven Dreh bei vielen harten Themen des Alters findet – auf allen Kanälen. Sehr gut ist übrigens auch unsere Stadt beim Thema gutes Älterwerden. Etwa beim Vogelstang-Modellprojekt. Da geht die Verwaltung nicht nur das Thema „Gutes Altern“ an. Sie benennt auch schonungslos große Probleme wie Einsamkeit und Armut.

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Seniorentag in Mannheim: Alter, wie facettenreich!

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Waltraud Kirsch-Mayer
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Mit den GenerationenTreffs etwa hat sie ebenfalls – wenn auch mit Verzögerung – den erwähnten positiven Dreh zu lebenswerten Altern gefunden. Sie berichtete erst kürzlich, dass etwa das Angebot „Sitztanz“ so schnell ausgebucht und nachgefragt war, dass man neue Räume für die Massen an Senioren anmieten musste. Gut auch, dass sich der Seniorenrat mit engagiertem Führunsduo und auch Institutionen wie Abendakademie und Bibliothek (Smartphone-Kurse etc.!) dem Thema stetig widmen.

Denn: Wie das Alter aussieht, ob es ein „Best-Ager Age“ wird, dazu gehört neben Schicksal und man selbst auch das Umfeld. Das soziale, das urbane und das private. Hier müssen wir junge und alte Zielgruppen öffnen. Wir müssen agil bleiben – zusammen.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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