Kommentar Fußball in teurem Glanz: Kommunen wie Mannheim wird zu viel aufgebürdet

Steffen Mack meint, dass bei einem Aufstieg des SV Waldhof die Flutlicht-Problematik mit einer Ausnahmegenehmigung lösbar sein müsste. Zumal die eigentlichen Probleme tiefer liegen

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Steffen Mack
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Mannheim. Die 0:4-Pleite beim Abstiegskandidaten Dortmund II hat die Euphorie um den SV Waldhof zwar erheblich gedämpft. Gleichwohl ist die 2. Liga nach wie vor in Reichweite, bis zum Relegationsplatz sind es nur zwei Punkte. Doch unabhängig von der Frage, ob die Blau-Schwarzen ab dem Sommer in der höheren Spielklasse sportlich mithalten könnten: Eine zweitliga-taugliche Flutlichtanlage wird das Carl-Benz-Stadion zum Saisonstart definitiv nicht haben. Man bräuchte dann eine Ausnahmegenehmigung. Auch wenn das Verhältnis des Vereins zu den Dachverbänden - insbesondere nach einem langen Rechtsstreit mit dem DFB - vielleicht nicht das allerbeste ist, sollte das eigentlich möglich sein.

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Zumal sich die Installation der neuen Flutlichtanlage nur verzögert, weil die Stadt Mannheim ihre Ausschreibung wegen nochmals erhöhter Anforderungen an die Beleuchtungsstärke wiederholen musste. Das ist das Ärgerlichste bei dieser Thematik: Um das Hochglanzprodukt Fußball weltweit zu immer höheren Preisen vermarkten zu können, werden auch die Anforderungen an die Übertragungsqualität weiter und weiter erhöht. Häufig zulasten der Kommunen als Stadion-Eignerinnen, und damit auf Kosten der Steuerzahler. Erstaunlich, dass darüber öffentlich viel weniger diskutiert wird als über Polizeieinsätze. Wenigstens hat die Energiekrise eine Debatte über den Unfug ausgelöst, sogar Spiele mittags bei herrlichstem Sonnenschein unter Fluchtlicht austragen zu müssen, damit auf dem Bildschirm alles perfekt aussieht.

Stadion-Zukunft völlig offen

Bei diesen Thematiken kann man von Mannheim aus allerdings bestenfalls mitreden. Für die praktischen Probleme im Carl-Benz-Stadion hilft das nicht weiter. Und gerade bei der Stromversorgung sind die bekanntlich immens. Um sinnvolle, nicht nur übergangsweise Lösungen zu finden, wäre es überaus hilfreich, die Zukunft der Spielstätte endlich zu klären. Also ob diese - wie von der Stadt favorisiert - mit einem Großumbau modernisiert werden kann oder doch ein - von den SVW-Bossen massiv befürworteter - Neubau an einem anderen Ort besser wäre. Gut ist, dass beide Seiten das seit einem halben Jahr gemeinsam prüfen. Weniger beruhigend wirkt, dass eine Einigung nicht in Sicht scheint.

Vor allem sollte Mäzen Bernd Beetz endlich sagen, wie die in Aussicht gestellte Finanzierung einer neuen Arena aussehen könnte, wie viel Geld von ihm oder anderen käme und ob es die Stadt zurückzahlen müsste. Noch liegt das selbst bei hellstem Fluchtlicht völlig im Dunkeln.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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