Kommentar Folgeschäden in der Gesellschaft

Stephan Alfter zur Diskussion über das Impfen

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Stephan Alfter
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Die Impfung sei der Weg aus der weltweiten Corona-Krise – das hören wir jeden Tag. Für Torsten Wölle zumindest war sie der Weg in eine gesundheitliche Krise, die seit Juni andauert. Das kann man so nüchtern feststellen. Und genauso nüchtern muss man hinzufügen, dass solche Impfreaktionen, wie sein Körper sie gezeigt hat, sehr, sehr selten sind. Für den Biontech-Impfstoff hat das Paul-Ehrlich-Institut kaum weitere Hinweise, dass eine Autoimmunkrankheit, wie der 42-jährige Speyerer sie jetzt durchmachen musste, auf breiterer Front auftritt.

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Dass es diese Fälle jedoch bei etwa 108 Millionen bisher verabreichten Impfdosen geben würde, war von Beginn an klar. Es gibt sie bei allen Impfungen. Und weil der mediale Fokus ohnehin auf die Nebenwirkungen der Pandemie gerichtet ist, werden Einzelne auch bekannt. „Ich hab’s immer gewusst“, werden die Spritzen-Verweigerer nun jubilieren, während die Regierung ihre Impfkampagne durch Berichte über Folgeschäden desavouiert sehen könnte. Schon lange ist ein Graben entstanden zwischen der einen und der anderen Seite.

Es gibt aber nicht nur Schwarz und Weiß, sondern dazwischen viele Grautöne. Was in der Corona-Zeit noch mehr als zuvor auf der Strecke geblieben ist, das ist die Fähigkeit zur Differenzierung – die Fähigkeit jene Grautöne zu sehen. Daraus entstehen Folgeschäden für die Gesellschaft selbst. Auch Journalisten machen in dieser Hinsicht Fehler. Wir seien doch alle regierungstreu und bekämen verordnet, was wir schreiben dürfen und was nicht, habe ich persönlich jetzt in einer Facebook-Diskussion gesagt bekommen. Ob wir überhaupt über Folgeschäden der Impfungen berichten dürften?, lautete die provozierende Frage sinngemäß. Dürfen wir. Wir fügen aber hinzu, dass der Nutzen die Risiken bei weitem übertrifft.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar