Kommentar Fahrlachtunnel: Schnelle Sanierung nötig

Timo Schmidhuber über die Mängel im Fahrlachtunnel

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Timo Schmidhuber
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Mannheim. Am 1. Juli endet die Homeoffice-Pflicht, die die Bundesregierung wegen der Corona-Pandemie erlassen hatte. Viele Beschäftigte kehren dann wieder in ihr Büro zurück. Da kommt die Teil-Sperrung des Fahrlachtunnels auf der Mannheimer Südtangente – einer gerade für Pendler in der Region wichtigen Strecke mit bis zu 60 000 Fahrzeugen täglich – wirklich zur Unzeit. Noch trüber sind die Aussichten für die Zukunft. Denn der Tunnel wird wohl für Monate, wenn nicht gar für Jahre jeweils nur einspurig befahrbar sein.

Schon seit Beginn der Teil-Sperrung sind viele Beschwerden beim „MM“ eingegangen. Das gibt einen Ausblick darauf, welchen Ärger es bei Autofahrern auslösen wird, wenn die eingeschränkte Tunnel-Nutzung zum Dauerzustand wird. Es ist auffällig, dass die Stadt in ihrer Pressemitteilung zur Teil-Sperrung vergangene Woche gar nicht erwähnt hat, wie lange die Sache dauern könnte.

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Klar ist: An der Entscheidung für die Einschränkungen gibt es nichts zu kritisieren, im Gegenteil: Wenn die Sicherheitssysteme im Tunnel nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik sind und eine Vollauslastung deshalb nicht mehr zulässig ist, dann wäre es fahrlässig, nicht darauf zu reagieren. Die Frage ist nur, warum das Ganze jetzt doch recht überraschend kam. Oder kam es vielleicht gar nicht so überraschend? Die Antworten aus dem Rathaus dazu sind da irgendwie wenig erhellend. Fakt ist, dass die Stadt die Probleme mit dieser wichtigen Verkehrsader besser und offensiver hätte kommunizieren müssen.

Der Blick muss jetzt nach vorne gehen. Heißt: Die Stadt muss die Generalsanierung des Tunnels so schnell wie möglich angehen – das ist schwer genug bei der aktuellen Situation in der Baubranche mit ausgebuchten Unternehmen und fehlenden Baustoffen. Es gibt schon zu viele Verkehrsbehinderungen in der Region, da darf nicht auch noch der Fahrlachtunnel zum dauerhaften Nadelöhr werden. Zumal die Teil-Sperrung auf der Stadt-Umfahrung auch dazu führt, dass mehr Autos über die Reichskanzler-Müller-Straße in die ohnehin schon lärm- und abgasgeplagte Innenstadt fahren. Dabei will man da die Autos ja möglichst raushaben.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim