Wer in Mannheim viel mit dem Rad unterwegs ist, braucht gute Nerven. Speziell in Fressgasse und Kunststraße wird man ständig von Autofahrern geschnitten. Auch rücksichtslos auf Radwegen abgestellte Wagen sind vielerorts ein Ärgernis. Zudem gibt es im Fahrradwegnetz Stellen, an denen man sich nur an den Kopf greifen kann.
Allerdings muss man der Stadt auch zugutehalten, dass sie den Ausbau des Netzes als wichtige Aufgabe zur Erhöhung der Lebensqualität erkannt hat. An einigen Orten wurde bereits Eindrucksvolles erreicht, auch wenn noch viel Luft nach oben ist.
Ein Fortschritt ist ebenfalls, dass die Stelle einer städtischen Fahrradbeauftragten geschaffen wurde. Sie soll als zentrale Ansprechpartnerin und als Schnittstelle zur Verwaltung dienen. Das ist sehr sinnvoll, weil sich die Zuständigkeit für den Radverkehr auf drei Dezernate verteilt und man da als Bürger – so ist das leider auch in manch anderem Bereich – meist keinen findet, der einem helfen kann.
Eine Vollzeitstelle wäre derzeit nicht finanzierbar
Allerdings hat der ADFC mit seiner Kritik Recht, dass eine Ehrenamtliche mit wenigen Wochenstunden nicht allzu viel bewegen kann. Besser wäre eine Vollzeitstelle. Doch aktuell ist das bei der sich dramatisch zuspitzenden Finanzlage der Stadt illusorisch.
Der Vergleich mit dem neuen Vereinsbeauftragten, den der Radfahrer-Verband anstellt, ist nicht angemessen. Jener gerade fest eingestellte Ansprechpartner hat andere Aufgaben. Der Organisationsaufwand bei Kerwen und sonstigen Festen ist so immens, dass ein erheblicher Beratungs- und Hilfsbedarf besteht. Da ist es vermutlich einfacher, Beschwerden über Radwege nachzugehen.
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Und immerhin konnte eine überaus kompetente und resolute Fahrradbeauftragte gewonnen werden. Gabriele Fröhlich hat sich in ihren ersten fünf Monaten schon sehr mit den Problemen vertraut gemacht. Ihr ist auch zuzutrauen, in nur sechs Wochenstunden einiges zu erreichen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Diese Fahrradbeauftragte ist ein Gewinn für Mannheim
Steffen Mack fährt sehr viel mit dem Rad in Mannheim herum. Problemstellen kennt er zu genüge. Aber dass die Stadt nun eine Fahrradbeauftragte hat, sieht er als Fortschritt