Um es mit den Worten vieler Menschen aus der Mannheimer Kommunalpolitik zu sagen: Die DLV-Juniorengala ist ein wahrer Leuchtturm in der Sportregion. Talente aus allen fünf Kontinenten gieren jedes Jahr danach, im Michael-Hoffmann-Stadion starten zu dürfen, weil die internationale Vielfalt und die perfekte Organisation Garanten für Weltklasseleistungen sind.
„Wenn ich in ihre glücklichen und zufriedenen Gesichter schaue, dann hat sich der Aufwand gelohnt“, sagte Cheforganisator Rüdiger Harksen vom Veranstalter und Ausrichter MTG bereits vor der 29. Auflage des weltweit größten Leichtathletik-Meetings der U 20 außerhalb internationaler Meisterschaften.
Bei manchen Posten lässt sich nicht sparen
Harksen sah tatsächlich in 450 zumeist glückliche Gesichter aus 23 Nationen und erfreute sich an der Begeisterung des Publikums, das zahlreicher als je zuvor ins Stadion strömte. Der Aufwand und der Einsatz der vielen Ehrenamtlichen der MTG haben sich wieder einmal gelohnt. Aber wie lange noch? „Es gibt eine Grenze, wenn die Organisationskosten weiter steigen, aber die Einnahmen gleich bleiben“, so Harksen.
Diese Situation ist jetzt eingetreten. Im Vorfeld sind zwei Sponsoren abgesprungen, also wurde in vielen Bereichen gespart. Unangetastet blieb - trotz explodierender Kosten in Sachen Verpflegung, Transport, Unterbringung - die Rundumversorgung der Sportlerinnen und Sportler: der Eckpfeiler der Gala. Auch bei der Wettkampflogistik oder bei den wachsenden technischen Ansprüchen an eine Veranstaltung, die in alle Welt strahlt, lässt sich nicht sparen. Im Gegenteil: Denn dafür wird Expertise benötigt. Doch Professionalität gibt es nicht zum Nulltarif. Eine bessere finanzielle Ausstattung könnte Abhilfe schaffen.
Zusätzliche Sponsoren werden gesucht. Die Verantwortlichen von der MTG wollen ihre Akquise ausweiten und finden hoffentlich offene Türen, um - so Harksen zum Kostenrahmen - „einen Betrag im unteren sechsstelligen Bereich“ zu sichern. Ansonsten gerät der Leichtathletik-Leuchtturm in Gefahr, einzustürzen. Das kann niemand wollen, schon gar nicht 2024 zum 125. Geburtstag der MTG und zum 30. der Juniorengala.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Der Leichtathletik-Leuchtturm in Gefahr?
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