Kommentar Der Campus in der Mannheimer Neckarstadt-West ist eine einzigartige Initiative und muss weitergehen

Viele Partner greifen beim Projekt Campus Neckarstadt-West Mannheimer Grundschulkindern für mehr Chancen unter die Arme. Eine einzigartige Initiative mit wichtigen Zielen, die weitergehen muss, meint Thorsten Langscheid

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Thorsten Langscheid
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An der Einschätzung, die an dieser Stelle vor ziemlich genau dreieinhalb Jahren über die in vielerlei Hinsicht einzigartige Initiative der Mannheimer Rotarier und des Fördervereins Campus zu lesen war, hat sich nichts geändert: Gemeinsam mit vielen Partnern greift sie Grundschulkindern der Neckarstadt-West ganz konkret unter die Arme, damit diese mehr Chancen auf ihrem Lebensweg bekommen. Das ist alles andere als selbstverständlich und „eine tolle Sache“, wie diese Zeitung damals urteilte und daran erinnerte, dass damit auch an frühere Bemühungen und privat-öffentliche Kooperationen wie zum Beispiel von Freudenberg Stiftung, Stadtverwaltung und Staatlichem Schulamt angeknüpft werden konnte.

Die Zahlen des städtischen Bildungsberichts, auf die sich der Förderverein Campus stützt, sprechen eine deutliche Sprache: Während in der Oststadt fast 98 Prozent aller Grundschüler aufs Gymnasium wechseln, gelingt das in der Neckarstadt-West nicht einmal jedem dritten Kind. Mit 23 Prozent ist die Übergangsquote in die Werkrealschule zwar am höchsten von allen Mannheimer Stadtteilen, immerhin. Aber Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus.

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Diese mit konkreten Hilfen anzustreben und das integrierte Gesamtkonzept, das auch das Kinder- und Jugendbildungshaus „Kaisergarten“ einbezieht, weiter voranzubringen, ist die Aufgabe, der sich Campus Neckarstadt, die Rotary-Clubs und weitere Partner gestellt und mit beachtlichem Erfolg ein Stück vorangebracht haben. Dass eine konzertierte Aktion aller Akteure in dem Stadtteil weiterhin dringend nötig ist, steht leider außer Frage.

Der Förderverein hat das vor wenigen Tagen in einer Resolution niedergelegt, in der - wohl schon mit Blick auf die künftige Stadtspitze und den im kommenden Jahr neu zu wählenden Gemeinderat - Entwicklungsziele nennt. Zuschusserhöhungen für Sprach- und Gesundheitsförderung, Geld für den Erwerb des ehemaligen Gemeindehauses der Lutherkirche, um Platz für weitere Angebote - etwa eine Mensa - zu schaffen, die Verbesserung von Sport- und Spielplätzen im Bezirk sind darunter. Richtige und wichtige Ziele, für die in der Neckarstadt-West auch in Zukunft jede Unterstützung gebraucht wird.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.