Mannheim. Keine Frage, das Anliegen ist ehrenwert und das Problem real. Viele, oft ältere und nicht selten alleinstehende Menschen leben in vergleichsweise großen Wohnungen. Die Kinder sind ausgezogen, der Partner womöglich verstorben, und so sorgt das ganz normale Leben dafür, dass man plötzlich mehr Platz hat, als man eigentlich braucht – und oftmals sogar haben will.
Angesichts der einkalkulierten Gelder rechnet sie pro Jahr mit etwa sieben freiwerdenden Wohnungen – bei rund 175 500 Haushalten in der Stadt.
Wohnungspolitisch gesehen wäre es sinnvoll, dieses Potenzial anderen zur Verfügung zu stellen. Die nun geplante Umzugsprämie bei einer Verkleinerung der Wohnung ist dennoch überflüssig.
Das gibt die Stadt indirekt sogar selbst zu: Angesichts der einkalkulierten Gelder rechnet sie pro Jahr mit etwa sieben freiwerdenden Wohnungen – bei rund 175 500 Haushalten in der Stadt. Die Gründe dafür sind klar und nachvollziehbar: Das fängt damit an, dass selbst bei einer kleineren Wohnung die neue Miete oft höher ist als die bisherige
Es geht damit weiter, dass es schwer ist, eine passende neue Wohnung zu finden, und ein Umzug aufwendig. Und es hört nicht damit auf, dass man gerade im Alter das gewohnte Umfeld samt sozialen Kontakten nur ungern verlässt. Was soll’s, kann man sagen, es geht nicht mal um 150 000 Euro. Doch der personelle und bürokratische Aufwand ist zu groß. Denn irgendwer muss die Info-Veranstaltungen ja organisieren und die eingehenden Anträge prüfen.
Diese Ressourcen sollte man effektiver nutzen. Am Wochenende waren mehr als 500 Immobilieneigentümer beim Infotag in der Rheingoldhalle. Wo war da das Bauamt, um sich als Partner bei der Schaffung neuer Wohnungen zu empfehlen und für Aufstockungen und Umbauten zu werben?
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Das kann man sich sparen
Das Anliegen ist ehrenwert und das Problem real. Die nun geplante Umzugsprämie bei einer Verkleinerung der Wohnung ist dennoch überflüssig, kommentiert Martin Geiger zur geplanten Umzugsprämie