Kommentar Bau von Wohnhäusern in der Ilvesheimer Mozartstraße: Viel Zeit verloren

Dass es in der Ilvesheimer Mozartstraße weitergehen kann, ist eine gute Nachricht, kommentiert "MM"-Redakteur Torsten Gertkemper-Besse. Allerdings hätte man das auch schneller haben können

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Torsten Gertkemper-Besse
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Es geht weiter - endlich. Mehr als ein Jahr nach Unterbrechung der Bauarbeiten in der Ilvesheimer Mozartstraße können die Projektentwickler mit dem Bau der drei Wohnhäuser fortfahren. Das ist in mehrfacher Hinsicht eine gute Nachricht - in allererster Linie für die Unterbringung von geflüchteten Menschen. Nicht nur aus der Ukraine, auch aus anderen Ländern fliehen Leute vor Krieg, Terror und Unterdrückung. Die Zahl derjenigen, die in Deutschland ankommen, steigt wieder an, und es ist eine Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden, sie würdig unterzubringen. Die hoffentlich Mitte 2023 fertig gestellten W

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Bis Mitte 2023 sollen die Häuser in der Ilvesheimer Mozartstraße stehen

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Bau von Wohnhäusern in Ilvesheim geht weiter

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ohnhäuser werden die Situation in Ilvesheim entschärfen. Dass die Gemeinde mehr Wohnraum anmietet als bisher geplant, kostet sie mehr Geld, ist aber eine gute Entscheidung.

Denn es geht nicht nur um Geflüchtete, sondern auch um andere Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt schwer haben. In Zeiten von hoher Inflation, steigenden Mieten und absehbar horrenden Energiepreisen ist der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum groß. Ilvesheim wird das grundsätzliche Problem damit nicht lösen, aber - gemessen an seiner Größe - einen spürbaren Beitrag dazu leisten.

Zahlreiche Kehrtwenden

Dass die anderen Wohnungen nicht von den Eigentümern selbst genutzt werden, sondern auf den Mietmarkt kommen, ist ebenfalls eine gute Nachricht. Auch hier unternimmt die Inselgemeinde große Anstrengungen, um Druck vom Kessel zu nehmen. Vor diesem Hintergrund ist es bedauerlich, dass sich die Verhandlungen mit dem Unternehmen Amprion so lange hingezogen haben.

Sie sind nicht der einzige, aber der wichtigste Grund für die Verzögerungen. Klar, eine Bebauung unter Stromleitungen ist nicht optimal. Es ist das gute Recht eines Leitungsbetreibers, vorab wichtige Fragen zu klären. Doch war das nicht eigentlich schon 2017 geschehen? Damals schien Amprion seine Bedenken bereits zurückgezogen zu haben. Dass es nach mehreren Kehrtwenden nun doch zu einer Zustimmung kam, ist gut. Allerdings ist dabei zu viel Zeit ins Land gegangen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld