Jetzt ist die lästige Ausgangssperre doch wieder da. Auf eine mögliche landesweite Verhängung in den nächsten Tagen will Oberbürgermeister Peter Kurz offensichtlich nicht mehr warten und wird auf eigene Faust aktiv. Verständlich angesichts der unfassbaren Planlosigkeit, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner live übertragenen Pressekonferenz am Dienstag ausgestrahlt hat.
Bei den alarmierend steigenden Corona-Zahlen bleibt der Stadt wohl keine andere Wahl, als nun noch mal auf eine Ausgangssperre als zusätzliches Mittel zu setzen. Darf man nachts nicht mehr auf die Straße, erschwert das illegale Treffen oder Partys.
Corona in der Region
Dennoch bleibt diese Maßnahme ein tiefgreifender, für viele schmerzlicher Eingriff in die persönliche Freiheit. Auch wenn es außer Spaziergängen derzeit ohnehin nicht mehr viel gibt, was man nachts draußen tun kann. Aber vom Gefühl her macht es bei einigen Menschen einen erheblichen Unterschied, ob sie nachts freiwillig daheim bleiben – oder weil sie dazu gezwungen werden. Und etwa für Eltern mit erwachsenen Kindern, die nicht mehr bei ihnen wohnen, ist es schon eine große Zumutung, sie ab 21 Uhr nicht mehr treffen zu dürfen.
Hoffentlich wird die Ausgangssperre nun nicht erneut ein Dauerzustand. Sobald sie zur Eindämmung des Infektionsgeschehens nicht mehr unbedingt erforderlich ist, muss sie wieder weg. Im Zweifel dürften dafür zum Glück die Gerichte sorgen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Ausgangssperre "hoffentlich nur vorübergehend"