Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Auftakt der Grünen in Mannheimer Kommunalwahlkampf ist geglückt

Mehr als 85 Prozent der Grünen-Mitglieder haben Nina Wellenreuther zur Spitzenkandidatin gewählt. Das ist zwar kein Traumergebnis, aber doch eines, aus dem sie eine breite Unterstützung ableiten kann. Dass Daniel Bockmeyer, Gabriele Baier und Chris Rihm ähnliche Zustimmung erfahren haben, kann als geglückter Wahlkampfauftakt gelten - auch weil die Nominierung trotz auffallend vieler Kampfkandidaturen ruhig verlief.

Die Liste kommt ohne prominente Neuzugänge aus. So steht mit Daniel Bockmeyer zwar ein Neuling auf Platz 2, der der breiten Bevölkerung aber noch recht unbekannt sein dürfte. Mit seiner Erfahrung als Quartiermanager kann er Impulse in der Stadtteilpolitik setzen. Die beiden Vertreter der Grünen Jugend auf den Plätzen 5 und 8 könnten für die junge Zielgruppe wichtig sein. Dass die Grünen auf vorderen Plätzen mit Gabriele Baier, Chris Rihm oder Gerhard Fontagnier und Christina Eberle trotzdem weiter auch auf erfahrenere Fraktionsmitglieder setzen, ist in turbulenten Zeiten sinnvoll..

Zwar hat die auf Platz 5 nominierte Mia Helbig auch die Migrationsgeschichte ihrer Familie betont – auf den ersten Blick auf die vorderen Plätze aber fehlt die klare Repräsentation für das für die Partei wichtige Thema Migration. Ob Helbig diese Identifikationsfigur für Wählerinnen und Wähler aus der Gruppe sein kann, wird sich zeigen. Am Ende sollten aber sowieso politische Inhalte – nicht Symbolik – wichtig sein.

Interessant wird sein, wie die Grünen auf kommunaler Ebene dem negativen Bundestrend der Ampel trotzen. Dieses Problem aber haben sie beileibe nicht exklusiv.