Kommentar Alle müssen bei der Energiewende mitmachen

Walter Serif über die ZEW-Studie zu Windräder

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Walter Serif
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In seinem ersten großen Interview nach der Ernennung als Wirtschaftsminister hat Robert Habeck die Bevölkerung gleich mal vorgewarnt: Vermutlich in diesem Jahr und womöglich auch 2023 wird die Ampelkoalition ihre Ziele für die Energiewende verfehlen. Eine bemerkenswerte Aussage, denn der Grünen-Minister ist ja auch für den Klimaschutz zuständig.

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Natürlich liegt das auch an den Versäumnissen der alten Regierung, aber vielleicht hat sich die Ökopartei zu viel vorgenommen. Während Industrie und Energiewirtschaft geradezu nach verbindlichen und verlässlichen Regeln lechzen, verhalten sich die Verbraucher ziemlich ambivalent. In Umfragen sprechen sie sich mit großer Mehrheit für Klimaschutz und Energiewende aus. Dass es das alles nicht zum Nulltarif geben kann, blenden sie dabei aber aus. Wenn dann als logische Konsequenz Spritpreise und Heizungskosten steigen müssen, stöhnen nicht nur die klammen Bürger. Selbstverständlich muss der Staat da auch für einen sozialen Ausgleich sorgen, aber funktionieren kann die Energiewende nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

Wer jedenfalls keine Kohlekraftwerke mehr haben will und den Atomkraftwerken keine Träne nachweint, kann nicht auch noch gegen Sonnenkollektoren auf dem Dach oder Windräder Sturm laufen. Wir brauchen doch die erneuerbaren Energien für die Klimawende. Die Studie der Mannheimer Forscher belegt allerdings, dass die Verbraucher genau diese praktisch boykottieren, wenn sie die Windräder vor die Nase gesetzt bekommen. Dann buchen sie aus Trotz keinen Ökostrom. So wird es nichts mit der Energiewende.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft