Altes Trikot in neuer Form

Adler Mannheim als „Inspiration für die New Yorker Fashion-Elite"

Von 
Kai Plösser
Lesedauer: 
Stephane Richer (l) im Original-Trikot in der weißen Version im Halbfinalspiel der Deutschen Eishockeymeisterschaft 2002 zwischen den Adlern Mannheim und den Kassel Huskies. © Mathias_Ernert/dpa

Mannheim/New York. Eigentlich gehen die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Tore- und Punktejagd. Weniger bekannt ist der Club aus der Quadratestadt als ein Mode-Design-Unternehmen - von den eigenen Fan-Artikeln mal abgesehen. Das hat sich nun wohl geändert. Wer aktuell auf der Homepage des US-amerikanischen Modeherstellers Supreme surft, stößt dort auf das „Eagle Hockey Jersey Royal“, welches dem Trikot der Adler aus der Saison 2001/2002 mehr als ähnelt.

Mit Grüßen von Mannheim nach New York: Die Adler bescheinigen dem us-amerikanischen Modehersteller Supreme in der Instagram-Story des Vereins einen fantastischen Stil. © Screenshot Instagram / Adler Mannheim

Groß zu stören scheint das den Verein nicht. Die Adler nahmen das Ganze mit Humor zur Kenntnis. "Das ist eine ganz besondere Ehre für uns. Wir sind nicht nur ein Profi-Eishockeyclub, sondern auch Inspiration für die New Yorker Fashion-Elite", sagte Adler-Pressesprecher Adrian Parejo mit einem Augenzwinkern auf Anfrage. Auch auf ihrem Instagram-Account wiesen die Blau-Weiß-Roten in einer Story auf die Supreme-Version des Trikots amüsant hin. Beide Trikots wurden dort gegenübergestellt: „Supreme 2022“ und „Adler 2001“ hieß es. Die Benutzer konnten darüber abstimmen, welches Shirt ihnen besser gefällt. Auf einer weiteren Seite in der Story richteten sich die Adler in englischer Sprache direkt an den Modehersteller: „Awesome style. Greetings from Mannheim.“ („Fantastischer Stil. Grüße aus Mannheim.") stand dort über dem Supreme-Jersey geschrieben. Auch ein Fehlersuchbild veröffentlichte der Eishockeyclub in seiner Story. Neun Adler-Trikots sind zu sehen. Eines davon ist die Supreme-Version. „Find the mistake“ („Finde den Fehler") heißt es. Über den Trikots ist das Logo von Supreme zu sehen – aber verändert. „Supremerc“ machten die Adler daraus, sodass sich das Kürzel des Muttervereins der Adler (MERC) dort eingeschlichen hat.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.

Logos und Schriftzügen in abgewandelter Form

Damit schlugen die Adler den Modehersteller so gesehen mit seinen eigenen Waffen. Schließlich finden sich auf dem Jersey von Supreme eine Menge Grafiken von Logos und Schriftzügen wieder, die in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region dem einen oder anderen bekannt sein dürften. Alles jedoch in leicht abgewandelter Form. Auffällig prangt wie auf dem damaligen Trikot ein riesiger Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf der Brust. Der Schriftzug des Mannheimer Morgen am vorderen Bund wurde in „World Famous MCMXCIV“ geändert, die Schriftart ist jedoch dieselbe. Auch die  Logos von Radio Regenbogen und der DEL finden sich auf der Vorderseite wider, ebenso leicht verändert.

Auf dem Rücken ist sogar der Farbklecks des früheren Sponsors der Mannheimer Maler- und Ausbauwerkstätten (Maba) zu sehen. Der Schriftzug von Finanzdienstleister MLP am Bund des Rückens wurde kurzerhand in MVP (Most Valuable Player) umgewandelt. Das Logo vom damaligen Hauptsponsor des  Softwareherstellers SAP hat es jedoch nicht auf das Shirt geschafft. Stattdessen ist an der Stelle das Emblem von Supreme zu sehen.

Adler-Fans dürften da in Nostalgie schwelgen. Immerhin schafften es die Blau-Weiß-Roten damals bis ins Finale, wo sie jedoch im entscheidenden fünften Spiel an den Kölner Haien scheiterten. Wer sich an die guten alten Zeiten erinnern möchte, aber kein Originaltrikot hat, kann also jetzt im Supreme-Onlinestore bei der Version des Modelabels zuschlagen. 138 Euro müssen Kundinnen und Kunden für das Shirt aus Poly-Mesh bezahlen. Wie Supreme auf die Idee des Designs kam, ist indes unbekannt. Eine Anfrage an das Modelabel von Freitagvormittag blieb bisher unbeantwortet. (mit pk)

Redaktion

Thema : Adler Mannheim

  • Adler Mannheim Clubboss Daniel Hopp vertraut dem Prozess bei den Adlern Mannheim

    Mit Trainer und Sportmanager Dallas Eakins haben die Adler Mannheim einen neuen Weg eingeschlagen. Clubboss Daniel Hopp äußert sich zur Doppelfunktion des Amerikaners.

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Fan dokumentiert seit 50 Jahren Werdegang der Adler Mannheim

    Seit einem halben Jahrhundert dokumentiert Wilfried Boos den Werdegang des Mannheimer Eishockeys. Die „MM“-Zeitungsberichte sind in zahlreichen Ordnern abgeheftet.

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Warum Justin Schütz von den Adlern Mannheim der geborene Torjäger ist

    Justin Schütz soll nach seinem Wechsel aus Köln die Offensivausbeute der Adler Mannheim verbessern. Der Nationalspieler stellt sich dem Druck.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen