Mannheim. Ein Gig von der Band ok.danke.tschüss ist mehr als nur ein Konzert: Wenn Sängerin und Gitarristin Eva Sauter und Lucas Firmbach auf der Bühne stehen, wird aus der Show ein Mix aus Familienfete, Musik und Zusammenkunft der coolsten Einhörner. Auch bei der Release-Party ihres zweiten Albums „Knutschen & Boxen“ wird es fröhlich, bunt und melodisch. Vor rund 400 Zuschauerinnen und Zuschauern hat die Mannheimer Band am Samstag im Forum die Veröffentlichung ihrer neuen CD gefeiert.
Live verstärkt sich das Duo mit Bassistin Louise Peyk, Drummer Tobias Waldbauer und Gitarrist Jacob Streit
Musikalisch unterstützt wurde das Duo von Bassistin Louise Peyk, Drummer Tobias Waldbauer und Jacob Streit an der Gitarre. Gemeinsam servierten sie mitreißende Indie-Punk-Sounds, gepaart mit Synthie-Pop und tiefsinnigen Lyrics serviert - und haben dabei jede Menge positive Vibes versprüht.
Sauter ist ein richtiges Energiebündel: Wenn die stimmgewaltige Sängerin nicht gerade auf ihrer Gitarre fetzige Riffs in die Menge schickt, tanzt und wirbelt die 28-Jährige fröhlich über die Bühne. Die Show eröffnet die Combo mit ihrer eingängigen Single „Was passiert“. Bei der Uptempo-Hymne fragt sich das lyrische Ich, ob aus der platonischen Freundschaft Liebe werden kann.
Auch der zweite Song „E-Scooter“ ist punkig und macht Lust aufs Tanzen. „Schön, dass ihr hier seid“, sagt Firmbach zur Begrüßung. „Es ist so schön und fühlt sich an, wie nach Hause kommen“, sagt Sauter gerührt über den tosenden Beifall, mit der das Publikum die Band begrüßt. „Ich musste mich richtig konzentrieren, dass ich bei ,Was passiert‘ nicht mit Heulen anfange. Ich bin so gespannt, auf den ganzen Quatsch, den wir heute machen, denn es wird sehr viel Quatsch sein. Es könnte auch sein, dass es wild wird.“
Viele Fans haben sich als Einhorn verkleidet
Tatsächlich steht Spaß auf der Tagesordnung: Ein Besucher pustet Seifenblasen in die Menge, jemand anderes wirft Konfetti. Viele Fans haben sich als Einhorn verkleidet – eine Anspielung daran, dass ok.danke.tschüss ihr Genre als Einhorn-Rock bezeichnen. Sauter und Firmbach prämieren das schönste Einhorn. Zwischendurch gibt es eine Kissenschlacht, die Band kreiert aus Begriffen aus dem Publikum einen mitreißenden Freestyle-Song über die Liebe zwischen einem Mannheimer und einem Heidelberger. Und eine Zuschauerin namens Melody kommt für die Karaoke-Nummer „Zu laut in der Disco“ auf die Bühne. Neben neuen Songs performt die Band auch beliebte Klassiker wie „Vincent van Gogh“ und den Gute-Laune-Song „Muschigeburt“.
„Milano“ bringt einen Hauch südländisches Dolce Vita in den Saal, während „Meine Couch“ eine Hommage an das liebgewonnene Sofa ist – und funky 70er-Jahre Disco-Sounds auf die Bühne bringt. In „Therapie“ wünscht sie ihrem Ex-Partner, dass es ihm mit professioneller Hilfe wieder besser geht. Politisch werden Sauter und Firmbach bei „Soldat“: Die melancholische Ballade ist eine nachdenklich machende Anti-Kriegs-Hymne. Sauter findet es erschreckend, dass die Menschheit in einer Zeit lebt, in der Frieden nicht selbstverständlich ist.
Bei der rockigen Midtempo-Nummer „So weit, wo weird“ plädiert die Band dafür, dazu zu stehen, dass man individuell ist. Als Zugabe serviert ok.danke.tschüss neben „Joel“ auch die Dance-Nummer „Sexy“, ein Appell, seine Komplexe hinter sich zu lassen. Dafür gibt’s viel Jubel und tosenden Beifall.
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