Freizeit - Baumlehrpfad ist ein Kleinod im Ilvesheimer Norden / Ort wird von Spaziergängern und Schulklassen genutzt

Ferientipp: Baumlehrpfad ist ein Kleinod in Ilvesheim

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Torsten Gertkemper-Besse
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Die vor etwa zehn Jahren gepflanzten Bäume auf dem Ilvesheimer Baumlehrpfad sind eingebettet in sogenannte Magerwiesen. Diese sind für ihre blütenreichen Pflanzen bekannt, die wiederum viele Insekten anlocken. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Egal, ob man sich nur entspannen oder auch etwas lernen möchte: Der Baumlehrpfad im Ilvesheimer Norden bietet sowohl das eine als auch das andere. Rund 150 Bäume stehen auf der Fläche zwischen dem Weiher Mahrhöhe im Westen und der ehemaligen Kiesgrube im Osten. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein, mehrere Info-Tafeln klären über die heimische Natur und ihre Pflanzen auf. Grund genug, diesen Ort mit in die „MM“-Sommerserie „Ferientipps in der Region“ aufzunehmen.

Rolf Sauer ist eng mit dem Baumlehrpfad verbunden. Der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion und Chef des Angelsportvereins (ASV) startete vor gut zehn Jahren den ersten Aufruf für Baumspenden. Und die ließen nicht lange auf sich warten. Sowohl Privatleute als auch Firmen gaben Geld, um Bäume und Info-Tafeln zu stiften. An jedem Baum steht ein Schild. Darauf sind der Name des Baums aber auch die Namen der Spenderinnen und Spender zu sehen. „Das war uns wichtig, um zu zeigen, wie sehr sich die Menschen dafür einsetzen“, sagt Sauer. Koordiniert wurde das Einsammeln der Spenden vom SPD-Ortsverein.

Insgesamt gibt es rund 20 verschiedene - meist heimische - Baumarten zu besichtigen. Beispiele gefällig? Ahorn, Buche, Traubenkirsche oder Stieleiche. Ein zentraler Punkt des Baumlehrpfads ist das offene Klassenzimmer. Hier sind ein paar Sitzgelegenheiten in Kreisform angeordnet, eine Info-Tafel bringt dem Betrachter oder der Betrachterin Informationen über die heimische Natur näher.

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Wichtige Informationen rund um den Baumlehrpfad

Der Ilvesheimer Baumlehrpfad befindet sich im Norden der Inselgemeinde, unweit des Wohngebietes Mahrgrund.

Das Gelände ist jederzeit zugänglich und kostet keinen Eintritt. Wer mit dem Auto kommt, kann es am Parkplatz des Friedhofs Nord abstellen und von dort aus zum Baumlehrpfad laufen.

Die nächstgelegenen Bushaltestellen sind „Friedhof Nord“, „Mahrgrund“ (beide Linie 626) oder „Heinrich-Vetter-Stift“ (Linie 625).

Grundsätzlich empfiehlt sich aber eine Anfahrt mit dem Fahrrad. So kommt man am schnellsten und unkompliziertesten bis zum Baumlehrpfad.

Aus Richtung Ladenburg oder Heddesheim bietet sich der Baumlehrpfad auch als Ziel eines längeren Spaziergangs an. 

Lebendig und ruhig zugleich

Themen sind unter anderem die Bedeutung der Photosynthese oder die Wichtigkeit von Bäumen für hier lebende Vögel. Am Weiher hat der Angelsportverein eine Tafel mit Erklärungen zu hier beheimateten Fischen angebracht. Das offene Klassenzimmer in der Mitte des Baumlehrpfades ist über einen asphaltierten Weg erreichbar. Doch nicht überall ist der Untergrund so beschaffen. An manchen Stellen ist der Fußweg nur lose befestigt, teilweise ist es nur noch die gemähte Wiese.

Zum Darüber-Laufen ist das sehr angenehm. Das Geräusch der Schritte wird manchmal fast verschluckt. Umgeben von den blütenreichen Magerwiesen fällt einem plötzlich auf, wie lebendig der Baumlehrpfad eigentlich ist. Auf den Pflanzen lassen sich Hummeln und Bienen nieder. Das Zirpen von Grillen ist weithin zu hören. Ein leichter Wind streicht durch die langen Gräser und sorgt für ein angenehmes Rauschen im Ohr. Dabei hat man häufig eine gute Sicht auf die Bergstraße und den Odenwald. Und obwohl in nicht allzu weiter Ferne die Landesstraße zwischen Mannheim und Ladenburg entlangführt, ist es an diesem Ort erstaunlich ruhig.

Und auch, wenn man jetzt bereits die Ruhe und Kraft an diesem Ort spürt, fertig ist die Natur mit dem Formen dieses Fleckens Erde noch nicht. Es wird noch einige Jahrzehnte dauern, bis die Bäume sich voll entfaltet haben. „Im Moment spenden sie noch nicht so viel Schatten, deswegen ist ein Spaziergang im Frühling oder Herbst am besten“, sagt Sauer. In einigen Jahren werde das vielleicht anders sein, hofft er: „Da findet man dann Abkühlung unter dem Dach der Blätter.“

Gemeinde übernimmt Pflege

Heute ist die Gemeinde Ilvesheim für den Erhalt und die Pflege der Anlage zuständig. Zu tun gibt es genug: Sei es die Bewässerung in heißen Sommern, die Instandhaltung der Wege oder der Ersatz von eingegangenen Bäumen. Auch Vandalismus sei ein Problem, berichtet Bürgermeister Andreas Metz. Immer wieder müssten beschädigte Schilder ersetzt werden. „Das kostet viel Geld“, sagt der Rathaus-Chef. Auch Sauer kennt das Problem. „Mit dem Ersetzen der Schilder muss man wirklich hinterher sein“, sagt er.

Und doch: Sauer und Metz sind beide davon überzeugt, dass sich der Einsatz lohnt. Der Baumlehrpfad habe einen sehr hohen Stellenwert als Naherholungsgebiet, sagt Metz. Er werde viel von Familien, Kindern und Spaziergängern genutzt: „Und für Hunde ist er eine ausgezeichnete Auslauffläche.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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