Mannheim. Escape-Rooms erfreuen sich großer Beliebtheit: Auch das Technoseum hat seit Jahren Escape Games im Programm. Anlässlich des weltweiten Escape Room Days hat das Technoseum am Mittwoch Spiele zum Vorab-Test ins Museum eingeladen. Dabei haben die Besucherinnen und Besucher drei Spiele ausprobiert, die seit April entwickelt werden. „Feedback zu den Spielen ist ausdrücklich erwünscht“, sagt Projektleiterin Dr. Anke Neuhaus, die im Technoseum auch das Schülerlabor leitet. Es wurde getüfftelt, rätselhafte Notizen entschlüsselt und Experimente mit Solarzellen und Akkus gemacht.
Was ist das Ziel der Spiele?
Komplexe wissenschaftliche Themen sollen auf interaktive und zugängliche Weise und mit viel Spaß vermittelt werden.
Was ist das Faszinierende an Escape-Games?
Viele sind begeistert von der Rahmengeschichte, der Rätsel sowie der Methode Geschichten mit Rätseln zu verbinden. Damit kann man Jugendliche motivieren, sich mit fachlichen oder trockenen Inhalten spielerisch zu beschäftigen. „Es ist zudem eine gute Ergänzung zum Schulunterricht“, sagt Neuhaus. Zudem kann man Schüler dazu bringen, sich für spezielle Themen zu begeistern und näher zu beschäftigen.
Welche Spiele werden ab Ende des Jahres im Technoseum angeboten?
In der Entwicklung ist unter anderem das Spiel „All Electric Society“, das aus zwei Teilen besteht und ist ein Projekt im Rahmen des Wissenschaftsjahres zum Thema „Zukunftsenergie“. Dabei geht nicht zuletzt auch darum, Menschen für den schonenden Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren.
Dabei erleben die Spieler einen Stromausfall und müssen in Erfahrung bringen, welche elektrische Energie in ihrem Haus benötigt wird und welche Geräte auch ohne Strom funktionieren. Hilfreich ist es, wenn man sich für Physik sowie für Themen wie Energie und Nachhaltigkeit interessiert. Im zweiten Teil erkennen die Spieler, dass Teil 1 nur ein Test war, um Experten zu finden. Auf einem unbekannten Kontinent leiden nämlich Bewohner stark unter der globalen Erwärmung. Die Aufgabe: Indem die Spieler Solaranlagen, Windparks aber auch Speichertechnologien planen und umsetzen, kann sich eine nachhaltige Nutzung von Energien in der Zukunft entwickeln. Nur so bekommen die Experten die Möglichkeit, die Rückreise anzutreten.
Das dritte Spiel „Crash 2000“ wird von der Volkswagen Stiftung zum Thema Zirkularität gefördert. Eine Schülergruppe half der Entwicklerin Anja Lindner mit Ideen bei der Entwicklung. Projektmitarbeiterin Kateryna Mamets war ebenfalls beteiligt. Das Spiel und rückt Themen wie Nachhaltigkeit und Zirkularität im Alltag und den Mittelpunkt. Die Ausgangssituation ist, dass die Spieler aufgrund eines Sales in einem Einkaufszentrum sind, welches von einem Aktivisten, der zum nachhaltigen Konsum mahnt, abgeriegelt wurde. Nur das Lösungswort führt die Menschen wieder in die Freiheit. „Um an das Lösungswort zu kommen, müssen sie das Einkaufszentrum nachhaltig umbauen“, sagt Neuhaus. Auch Fast Fashion ist ein Thema des Spiels.
Mit wie vielen Personen spielt man am besten?
Ideal ist eine Gruppengröße von drei bis fünf Personen.
Was kostet das Spiel?
Der Download des Spiels auf den PC ist kostenlos. Die notwendigen Materialien sind einfach zu besorgen. Die Liste wird auf der Homepage zu finden sein. „Es gibt die Möglichkeit, dass man bei uns eine Kiste anfordert und sich ausleiht, gerade wenn Schule nutzen möchten“, sagt Neuhaus. „Multiplikatoren können sich auch an uns wenden, dann führen wir bei ihnen eine Schulung durch und geben auch dort die Kisten letztendlich kostenfrei ab.
Wo wird gespielt?
Entweder daheim oder im Technoseum. „Wir werden Workshops im Haus zu den Spielen anbieten“, sagt Neuhaus. Es werden zudem noch Testklassen für alle Spiele gesucht.
Wie lange dauert ein Spiel?
Ein Spiel dauert etwa zwischen 90 Minuten und zwei Stunden. Statt einer Anleitung gibt es ein Erklärvideo.
Für welches Alter ist es geeignet?
Crash 2000 ist ab etwa zwölf Jahren geeignet, All Electric Society ab der achten Klasse.
Was sagen die Testspieler?
Leonie Schamma, Emily Schüttke, Sam May und Tina Lindner sind alle 19 Jahre alt und interessieren sich für Themen wie Physik und Chemie. Sie haben viel Spaß beim Rätseln und Tüfteln. Die Gruppe findet es gut, dass sie bei All Electric Society erfahren können, wie man den Planeten nachhaltiger behandeln könnte.
Bohdan Kudria, Hanna Alkhimovyz und Anna-Lena Göbel finden die Idee gut, Themen wie Nachhaltigkeit in Form eines Spiels zu vermitteln.
Julia May und ihr Sohn Sebastian machen daheim gerne Rätsel. Der Zwölfjährige hat viel Spaß. Auch Veysel Beyaztepe und sein Sohn Erdil lieben Gesellschaftsspiele. Den Mannheimern gefällt es, dass man die Lösungen findet, wenn man ein bisschen um die Ecke denkt.
Ines Beese und ihr Sohn Thorben und Stefanie Seel mit Sohn Nick haben ebenfalls viel Spaß. Eigentlich sei Physik nicht unbedingt ihr Thema, so Beese. Doch die beiden Jungen finden es spannend, Versuche mit Elektrizität machen zu können. Jennifer und ihre Schwägerin Anja finden die Aktion toll. Die Mannheimerin Lisa findet es toll, etwa über Nachhaltigkeit zu lernen und wie die Inhalte vermittelt werden. Carolin findet es gut, dass durch ihr Feedback die Spiele mitentwickelt werden.
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