Mannheim. Eine Strahlkraft über den Stadtteil und die Stadt Mannheim hinaus hat der Nachtwandel im Jungbusch. Das Stadtteilfest mit seinem bunten kulturellen Programm geht am Freitag und Samstag, 24. und 25. Oktober, zum inzwischen 19. Mal über die Bühne. Rund hundert Programmpunkte mit rund 200 Teilnehmenden an 70 Standorten wird es dann geben. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was bietet der Nachtwandel?
Zwischen dem Hafen und den Quadraten bespielen zahlreiche Künstler und Kreativgruppen unterschiedlicher Kulturen den öffentlichen Raum. Läden, Kneipen, Lager, Hinterhöfe und andere Lokalitäten, die für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Stadtteils stehen, sind geöffnet und bieten ebenfalls ein buntes kulturelles Programm. Mit von der Partie sind auch die Kirchen und die Moschee, soziale Einrichtungen und bürgerschaftliche Initiativen.
An der Promenade am Kanal werden wieder zwölf Container platziert, in denen ebenfalls ein künstlerisches Programm geboten wird. Eröffnet wird der Nachtwandel am Freitag um 20 Uhr durch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht auf dem Quartiersplatz an der Hafenstraße zwischen dem C-Hub und der Tankstelle. Bühnen finden sich vor dem St. James, auf dem Platz vor der Jungbuschhalle in der Rheinstraße und auf dem Quartiersplatz.
Gibt es etwas Neues?
Ausgeweitet wird in diesem Jahr die Bespielung des Quartiersplatzes. Hier gibt es, neben der Eröffnung, an beiden Tagen ein Bühnenprogramm, unter anderem mit klassischem südindischen Tanz. Nachtwandel-Hauptsponsor Anheuser-Busch schafft hier mit einem Sitz- und Loungebereich einen neuen Aufenthaltsort. Dieses Jahr sind auch eine Brass-Band und eine Samba-Truppe als Walking Acts im Jungbusch unterwegs.
Warum hat der Nachtwandel eine so große Strahlkraft?
Im vergangenen Jahr kamen rund 25.000 Menschen an den zwei Tagen in den Jungbusch. Dabei kamen die Gäste nicht nur aus Mannheim, sondern auch aus der näheren Umgebung. „Die Assoziation Nachtwandel und Jungbusch funktioniert, weil für die beiden Tage ganz unterschiedliche Gruppen, die hier leben und arbeiten, an einem Strang ziehen – was nicht immer der Fall ist“, betont Johannes Kieffer, Geschäftführer des Gemeinschaftszentrums Jungbusch, das für das Programm des Nachtwandels zuständig ist. Specht betont, dass der Nachtwandel eine „Marke für Mannheim“ geworden ist: „Es gibt immer etwas zu entdecken.“
Kostet der Nachtwandel Eintritt?
Nein. Als Solidaritätsbeitrag können die Besucher Becher mit dem Nachtwandel-Logo für fünf Euro kaufen. Diese sind bereits bei der Tourist-Information am Hauptbahnhof und auf dem Paradeplatz zu bekommen. Im Jahr 2024 wurden 5.000 Becher verkauft.
Dieses Jahr, so informiert Oliver Althausen von der Veranstaltungen –Tourismus – Marketing erleben GmbH (VTM) der Stadt Mannheim, die den Nachtwandel veranstaltet, könnten die Becher auch mit EC-Karte bezahlt werden. Der Erlös fließt in die Finanzierung des Stadtteilfestes. Die Becher können an Sammelstellen zurückgegeben werden. Sie werden gereinigt und kommen dann 2026 wieder zum Einsatz.
Was muss ich sonst beachten?
Während des Nachtwandels herrscht absolutes Glasverbot. Die Veranstalter sorgen dafür, dass vor den Lokalitäten keine elektronisch-verstärkte Musik läuft.
Kann sich die Stadt das Fest angesichts der schwierigen Haushaltslage überhaupt leisten?
Die Kosten für Sicherheit, Organisation und Infrastruktur beziffern sich laut Althausen auf 130.000 Euro. Diese werden allerdings nicht von der Stadt, sondern von vielen Sponsoren übernommen, sodass die Stadt Mannheim hierfür keinen Zuschuss geben muss. Das kulturelle Programm bezuschusst die Stadt hingegen über das Kulturamt mit 13.000 Euro. Weitere Gelder für das Kulturprogramm wurden über eine Crowdfunding-Aktion über Betterplace.org generiert. Stand Ende vergangener Woche waren so, neben weiteren privaten Spenden, etwas mehr als 9.200 Euro zusammengekommen. Das Geld fließt laut Eric Carstensen, künstlerischer Leiter des Nachtwandels, an die Künstler, die einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen können.
Wie sieht es mit dem Verkehr aus?
Zum Nachtwandel gibt es umfangreiche Straßensperrungen. An beiden Veranstaltungstagen sind von 17 bis 3 Uhr des Folgetages die Kirchstraße zwischen Luisenring und Hafenstraße, die Hafenstraße zwischen Akademie- und Hellingstraße, die Werfstraße zwischen Hafen- und Dalbergstraße, die Böckstraße zwischen Hafen- und Beilstraße sowie die Beilstraße zwischen Werft- und Jungbuschstraße für den Verkehr gesperrt. Die Jungbuschstraße ist zwischen Luisenring und Hafenstraße an beiden Tagen von 11 bis 3 Uhr des Folgetages gesperrt.
Während der Sperrungen ist ein Ein- und Ausfahren auch für Anwohner nicht möglich. Zum Schutz der Veranstaltung wird der Luisenring in Fahrtrichtung Ludwigshafen an der Seilerstraße/Dahlbergstraße jeweils ab 20 Uhr voll gesperrt. Auch die Einfahrt in den Luisenring von den Quadraten H7 und J7 ist dann nicht möglich. Die Stadt bittet die Gäste des Nachtwandels, mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß in den Jungbusch zu kommen.
Wo bekomme ich weitere Informationen zum Nachtwandel?
Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.nachtwandel-im-jungbusch.de. Dort sind auch Informationen zu den Straßensperrungen zu finden.
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[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://Betterplace.org
[4] https://www.nachtwandel-im-jungbusch.de
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum der Mannheimer Nachtwandel kein Selbstläufer ist