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Das Auge: Die Kamera im Kopf

Unsere Augen sind wesentlich daran beteiligt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Und meistens merken wir gar nicht, was sie alles leisten, damit wir sehen können.

Von 
Katharina Koser
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© Getty Images/iStockphoto

Das Auge ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Das, was wir bei anderen Menschen sehen können, ist nur ein Teil davon. Der Augapfel ist eigentlich rund wie eine Kugel. Und er kann erstaunliche Dinge. Im Prinzip funktioniert er wie eine Kamera.

Alles, was du sehen kannst, reflektiert Licht, also wirft es zurück. Dieses Licht durchdringt die durchsichtige Hornhaut bis zum schwarzen Loch in der Mitte des Auges – das ist die Pupille. Sie funktioniert wie die Blende einer Kamera. Der farbige Ring um die Pupille heißt Iris und ist ein Muskel, der die Pupille größer oder kleiner macht. Wenn es dunkel ist, wird unsere Pupille größer und lässt jeden kleinen Lichtstrahl hindurch; wenn es hell ist, zieht sie sich zusammen.

Gehirn wertet aus

Hinter der Pupille sitzt die Linse. Abhängig davon, wie weit ein Gegenstand entfernt ist, muss sie mithilfe eines Muskels ihre Form verändern. So bündelt und bricht sie das Licht, damit wir scharf sehen können. Das Licht wird auf die Netzhaut projiziert, die am anderen Ende des Augapfels sitzt. Man kann sie sich vorstellen wie eine Leinwand im Kino. Das Bild, das dort ankommt, ist allerdings verkleinert, spiegelverkehrt und steht auf dem Kopf.

Auf der Netzhaut sitzen viele Millionen Sinneszellen: Zapfen und Stäbchen. Die Stäbchen sind dafür zuständig, Hell und Dunkel zu unterscheiden. Und die Zapfen können Farben erkennen. Im Dunkeln sehen wir nur mit den Stäbchen, dann ist alles grau.

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Alles, was die Stäbchen und Zapfen erfassen, wird mit elektrischen Signalen über den Sehnerv ans Gehirn gefunkt. Ohne das Gehirn könnten wie nicht sehen. Unvorstellbar viele Nervenzellen in der Sehrinde am Hinterkopf rechnen diese Informationen um in ein realistisches Abbild der Umgebung. Außerdem verbinden sie die Bilder beider Augen zu einem räumlichen Bild, dabei spielt auch die Erfahrung eine Rolle. Das alles passiert in Sekundenbruchteilen.

Bei manchen Menschen ist der Augapfel nicht ganz rund, sondern etwas zu lang oder zu kurz. Dann wird das Bild nicht richtig auf die Netzhaut geworfen und man sieht unscharf. Das nennt man Kurz- oder Weitsichtigkeit. Um das auszugleichen, gibt es Brillen. Die Gläser sind so geformt, dass sie das Licht schon etwas brechen, bevor es auf die Linse trifft. Damit helfen sie der Linse, ein scharfes Bild an die Netzhaut zu schicken. Kontaktlinsen funktionieren genauso, nur werden sie direkt auf das Auge gelegt.

Redaktion

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