Mannheim. Übrigens ist ein verlorener Milchzahn immer eine spannende Angelegenheit. Als unsere Tochter vor wenigen Monaten ihren ersten Zahl verloren hatte, war sie sehr aufgeregt. Schließlich sollte die Zahnfee ihr über Nacht eine Überraschung bringen.
Voller Vorfreude legte sie den Zahn in einen Briefumschlag und packte ihn vor dem Schlafengehen unter ihr Kissen. Am nächsten Morgen wartete ein kleines Spielzeug auf sie. Den Zahn verstauten wir heimlich in einer kleinen Tupperdose, mit dem Vorsatz, ihn auf jeden Fall als Erinnerung für unser Kind für später aufzubewahren.
Ein Geschenk zum richtigen Zeitpunkt
Dummerweise entdeckte ich nach wenigen Tagen, dass just diese Dose frisch gewaschen in der Spülmaschine stand. „Wo ist der Zahn?“, fragte ich meinen Mann. Dieser wusste es auch nicht. Da kam das Geschenk meiner Patentante gerade recht: In der kleinen hölzernen Zahnbox, speziell für Milchzähne würde der nächste Zahn hoffentlich nicht mehr verloren gehen. Vor wenigen Tagen war es wieder soweit: Der nächste Wackelzahn war da – und zwei Tage später verlor ihn unsere Kleine.
Ich legte ihn in ein Glas Wasser, um ihn zu reinigen. Eine Stunde später war das Glas leer und der Zahn erneut weg. Mein Mann oder ich mussten das Wasser samt Zahn wohl geistesabwesend weggekippt haben. Wie sollten wir das unserem Kind abends beibringen? überlegte ich.
Da kam mir eine Idee. „Oh, die Zahnfee war wohl schon da“, rief ich gespielt überrascht. „Der Zahn ist weg, aber stattdessen ist eine Badebombe da.“ Unser Mädchen freute sich so sehr darüber, dass der Zahn schnell vergessen war. Und beim dritten Zahn passen wir besser darauf auf. Ganz bestimmt.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Glosse "Übrigens" Wenn die Milchzähne verschwinden bevor die Zahnfee kam
Tanja Capuana-Parisi berichtet, wie zum ersten Mal die Zahnfee zu ihrer Tochter kam. Prompt ging etwas schief: der Zahn war weg