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Schmeckt der Insektenburger auf der Mannheimer Buga?

Wie schmeckt eigentlich dieser Insektenburger, den man im Streetfood-Bereich der Mannheimer Bundesgartenschau kaufen kann? "MM"-Lokalchef Florian Karlein wagt den nicht ganz günstigen Selbstversuch

Von 
Florian Karlein
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Sieht normal aus, ist es aber nicht: der Insektenburger. © Florian Karlein

Übrigens habe ich auf der Mannheimer Bundesgartenschau zum ersten Mal in meinem Leben einen Burger nicht aufgegessen. Nein, er ist nicht vegetarisch oder vegan, wie der eine oder die andere jetzt vielleicht unken mag. Wahrscheinlich besteht das Patty sogar aus so vielen Tieren wie noch nie auf einem meiner Burger: Insekten. „Ist das da ein Beinchen?“, fragt mich meine Frau, als wir den Burger im Streetfood-Bereich in der U-Halle erst einmal genauer unter die Lupe nehmen. Ziemlich schnell entpuppt sich das Tierbein als gewöhnliche Zwiebel; und ich überlege, ob sie das wirklich gedacht hatte oder mich hatte aufziehen wollen, bevor sie in ihren richtigen Cheeseburger biss.

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Welche Krabbeltiere das Rindfleisch in dem etwas rötlichen Bratling ersetzen, weiß ich nicht. Dazu sind die sprachlichen Barrieren zwischen dem Burgerbrater und mir an diesem Nachmittag auf Spinelli zu hoch. Hat er die Heuschrecken, wenn denn welche drin sind, selbst gefangen? Oder hat er die Buffalowürmer - aus diesen Larven des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (klingt das nicht total appetitlich?!) bestehen Tiefkühlprodukte, die sich im Supermarkt kaufen lassen - sogar selbst gezüchtet? Das alles muss leider im Dunkeln bleiben. Oder zum Glück?

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Denn gemahlen und zu einer runden Scheibe gepresst, halten Insekten den Ekelfaktor vor dem ersten Bissen wenigstens in Grenzen. Zumindest bei mir. Ein Kollege gesteht mir noch schnell, bevor ich den ersten Happen kaue, dass er das nie im Leben probieren würde. Bestimmt so eine Kopfsache, meint er. Aber er macht mir auch Mut für meinen Selbsttest: „Schmeckt bestimmt nussig. Sagt man doch über Insekten.“ Bestätigen kann ich das nicht. Unter allem, was sonst noch zwischen dem Brötchen liegt - nein, keine Insektenflügel, sondern Salat, Rucola, Zwiebeln, Paprika, Karotten und natürlich einer Soße - kommt der Eigengeschmack der eigenwilligen Hauptzutat zwar deutlich zum Tragen. Beschreiben fällt ohne Mimik aber schwer. Etwas bitter, würde ich sagen. Fast genauso bitter, wie dafür 12,80 Euro auf den Tisch gelegt zu haben.

Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim

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