Glosse "Übrigens" Einige Wahlplakate von Raymond Fojkar sind jetzt heikel überklebt

Steffen Mack hat in Feudenheim überklebte Wahlplakate des grünen OB-Kandidaten Raymond Fojkar entdeckt. Wieso er das verstörend findet

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Steffen Mack
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Übrigens gibt es ja in Mannheim einige Plakate von Raymond Fojkar, auf denen der Grüne gar nicht zu sehen ist. Sondern andere Menschen mit ihren individuellen Wünschen. Das mag speziell für einen eher unbekannten Oberbürgermeister-Kandidaten strategisch nicht der allercleverste Zug sein. Aber anderen optisch den Vortritt zu lassen, kann man natürlich auch total sympathisch finden. So gesehen sollte es Fojkar verschmerzen, dass er nicht mal mehr auf all jenen Plakaten zu sehen ist, an denen sein Foto mal hing.

Dort klebt jetzt: „Am 9. Juli Riehle wählen!“ Nachdem ihr Kandidat auf den zweiten Durchgang verzichtet hat, unterstützen die Grünen - jedenfalls Kreisverband und Parteinachwuchs - ja nun den SPD-Bewerber. Fojkar will das zwar nicht. Doch sein Motto „Für ein neues Miteinander“ immerhin passt nun prima.

Allerdings haben die Nachkleber, mutmaßlich im jugendlichen Überschwang, da und dort ein bisschen arg grob hingelangt. So auf einem Plakat in der Feudenheimer Talstraße, wo der neue Zusatz Fojkars Gesicht komplett verdeckt. Erinnert unweigerlich an den derben „Ärzte“-Refrain „Immer mitten in die Fresse rein!“. Zum Glück sind andere Plakate sorgsamer überklebt, da ist Fojkars Gesicht noch frei.

Aber nachträgliche Ergänzungen bei Wahlwerbung sind generell heikel. So plakatierte der frühere schleswig-holsteinische CDU-Vorsitzende Ottfried Hennig „Hennig handelt“. Als Verteidigungsstaatssekretär musste er sich dann für ein Rüstungsgeschäft rechtfertigen. Politische Gegner klebten hinter „Hennig handelt“ einfach „mit Waffen“.

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Und 2021 stand über dem Konterfei der Düsseldorfer Christdemokratin Sylvia Pantel: „Politik für alle weißen Männer und deren Hausfrauen.“ Echt war nur ihr Foto, sonst waren die Plakate komplett gefälscht. Weil sie nicht von ihr stammten, durfte Pantel die nicht mal abhängen. Fojkar dürfte schon, wenn er möchte.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen