Ludwigshafen. Lena Ritthaler ist derzeit auf ungezählten großformatigen Plakaten in der Region zu sehen. Im Alltag erkennt sie dennoch kaum jemand. Denn auf den Plakaten ist sie nicht als Lena zu sehen, sondern in der Rolle, in die sie während der „Halloween Fright Nights“ im Plopsaland Deutschland schlüpft.
Seit 2019 verkörpert sie zu den beliebten Halloween-Events im Haßlocher Freizeitpark die Zirkusdirektorin im Horror-Haus „Academy of Freaks“. Dabei mag sie gar keine Horror-Filme, wie sie im Gespräch mit dieser Redaktion verrät. Doch sie liebt die Schauspielerei und die Interaktion mit Menschen.
„Eigentlich bin ich ein echter Schisser und mit Horror-Filmen kann man mich jagen“, gesteht Lena Ritthaler und lacht. Dennoch ist sie schon seit 2019 jedes Jahr zu den „Halloween Fright Nights“ als Erschreckerin im Plopsaland Deutschland unterwegs. Wobei ihre Rolle - anders als die der meisten ihrer Kollegen - eigentlich per se keine Erschreckerin ist.
Denn die Zirkusdirektorin, die sie im Horrorhaus „Academy of Freaks“ verkörpert, ist eher als, sagen wir, sehr extrovertierte Person mit deutlichem Hang zum Wahnsinn und einer Vorliebe für (schlechte) Wortspiele angelegt. Ohne zu viel zu verraten: Wer sich in das Horror-Haus begibt, wird feststellen, dass der Kontakt mit Ritthaler in ihrer Rolle als Zirkusdirektorin zwar eine wirklich bizarre Erfahrung ist. Der wahre Schrecken wartet aber in den Räumen, durch die die Besucher nach dem Empfang durch die Zirkusdirektorin gehen.
Als Schauspielerin ist die gebürtige Ludwigshafenerin keine Unbekannte in der Region
Die 30-jährige gebürtige Ludwigshafenerin, die mittlerweile in Mannheim lebt, ist ausgebildete Schauspielerin. 2019 machte sie ihren Abschluss an der Mannheimer Theaterakademie. Eine gewisse Bekanntheit erlangte sie in der Region durch verschiedene Theaterstücke, wie beispielsweise das Stück „Guts“.
Die feministische Pandora-Produktion wurde bereits im April dieses Jahres im Mannheimer Theaterhaus G7 uraufgeführt und soll vermutlich noch in diesem Jahr noch einmal zu sehen sein. Außerdem stand Ritthaler unter anderem im Bensheimer Parktheater auf der Bühne. Für ihre Rolle als rotzfreche Rabenfrau Kaja im Kinderprogramm für Theaterstarter erntete Ritthaler vor rund zwei Jahren ebenfalls sehr viel Zuspruch. „Ich liebe die Schauspielerei, weil sie mir hilft, mich selbst zu verwirklichen - aber auch wegen der Emotionen, die man in den Menschen damit auslösen kann“, erklärt Ritthaler.
Erschreckerin im Plopsaland will Schauspielerei mit Psychologie verbinden
Aktuell studiert die 30-Jährige Psychologie in Landau und arbeitet gerade an ihrer Bachelor-Arbeit. Anschließend würde sie gerne die Schauspielerei mit der Psychologie verbinden. „Denn auf diesem Weg gelingt es immer wieder, spielerisch Brücken zu bauen, Kontakte zu knüpfen und sogar Sprachbarrieren zu überwinden“, sagt Ritthaler überzeugt. Schon jetzt arbeitet sie beispielsweise in Workshops mit Kindergarten-Kindern.
Und wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht, im Plopsaland Leute erschreckt, für das Studium paukt oder mit Kindern arbeitet, jobbt sie im Mannheimer Atlantis- und Odeon-Kino. Bleibt bei so viele Aktivitäten noch Raum für Freizeit? „Das ist tatsächlich schwierig“, räumt Ritthaler ein. „Ich lerne aber gerade, mir Freiräume zu schaffen. Wer mir dabei sehr hilft, mal einen Gang herunterzuschalten und herunterzukommen, ist mein Hund Oskar.“ Überdies habe sie einen großen Freundeskreis, der aus „sehr, sehr lieben Menschen“ bestehe.
„Wie eine alte Freundin“: Ihre Rolle im Plopsaland ist ihr ans Herz gewachsen
Ganz ähnlich verhalte es sich mit ihren Kollegen bei den „Halloween Fright Nights“. „Weil viele von uns schon seit Jahren dabei sind, ist da mittlerweile auch eine Art große Freak-Familie entstanden. Wir sind einfach eine tolle Truppe, in der sich alle gegenseitig unterstützen“, sagt die 30-Jährige. Ihre eigene Rolle ist ihr in den Jahren ans Herz gewachsen.
„Sie ist schon so etwas wie eine alte Freundin für mich“, sagt Ritthaler. „Na ja, eigentlich ist sie eher eine Version von mir, die ohne Regeln und Grenzen in den Kontakt mit Menschen geht und sich - ganz anders als ich - auch gerne in den Mittelpunkt drängt. In Gegensatz zu ihr putze ich aber regelmäßig meine Zähne, trinke kein Maggi und trage privat keine hohen Schuhe“, erklärt die Schauspielerin und lacht.
Ihre Freunde seien jedenfalls begeistert, wenn sie Lena auf den Plopsaland-Plakaten sehen, die derzeit überall in der Region hängen. „Und auch meine Familie ist wirklich stolz“, sagt Ritthaler gerührt. Ihre Mutter habe sie im vergangenen Jahr sogar zum ersten Mal bei den „Fright Nights“ besucht. „Und das ist ein echter Liebesbeweis, denn meine Mutter ist eigentlich mega-schreckhaft und so gar kein Halloween-Fan“, sagt die 30-Jährige und lacht.
Wer Ritthaler in ihrer Rolle erleben möchte, der hat an diesem Wochenende noch einmal Gelegenheit dazu. Denn dann erreichen die „Halloween Fright Nights“ ihren diesjährigen Höhepunkt. Am Freitag und Samstag öffnen die Horror-Häuser im Erlebnispark zum letzten Mal für diese Saison ihre Pforten. Alle Informationen zu den „Halloween Fright Nights“ gibt es im Internet unter www.plopsa.com/de/plopsaland-deutschland.
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