Musik - Ibrahim Jalloh ist am Samstagabend in der Sat.1-Sendung „The Voice Kids“ zu sehen und zu hören / Vorbilder Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims

13-jähriger Sänger auf großer TV-Bühne

Von 
Tanja Capuana
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Hat eine Soulstimme wie ein gestandener Sänger: der 13-jährige Ibrahim Jalloh. © André Kowalski/Sat.1

Mannheim. Ibrahim Jalloh hat eine ordentliche Portion Soul in der Stimme. Wenn der Waldhöfer die Ballade „Take me to Church“ von Hozier interpretiert, ist Gänsehaut vorprogrammiert. Wer seinen Songs lauscht, ohne ihn zu sehen, hat einen gestandenen Bluessänger vor Augen. Dabei ist der Mannheimer gerade mal 13 Jahre alt. Jetzt hat er die Chance groß rauszukommen: Ibrahim Jalloh nimmt an der aktuellen Staffel von „The Voice Kids“ teil, die vergangenen Samstag gestartet ist. Und er hofft, dass er mit seinem Auftritt die Juroren diesen Samstagabend dazu bringt, sich mit ihrem Stuhl zu ihm umzudrehen.

Wenn die Mutter mit dem Sohne

Das Singen begleitet den Achtklässler schon seit frühester Kindheit. „Ich singe, seit ich fünf Jahre alt bin“, sagt er und lächelt. Dazu gekommen ist er nicht zuletzt durch seine Mutter Natascha Morell. „Sie hat den Song ‚Halleluja‘ in der Version von Alexandra Burke bei Youtube hochgeladen und ich habe es nachgesungen.“ Morell hat während der Schulzeit in einem Gospelchor gesungen, war auch Solistin. Vor Corona sang sie in Karaokebars. Eigentlich wollte die 35-Jährige mit ihrem Sohn ein Kleingewerbe als Hochzeits- und Eventsänger auf die Beine stellen. „Durch Corona haben sich die Pläne geändert“, sagt sie.

  • Ibrahim Jalloh wurde am 9. März 2007 in Ludwigshafen geboren. Die ersten drei Jahre seines Lebens wuchs er in Bad Dürkheim auf. Seit 2010 lebt er in Mannheim.
  • Der Waldhöfer singt seit seinem fünften Lebensjahr und ist durch seine Mutter dazu gekommen. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen Xavier Naidoo sowie die Söhne Mannheims. Der Werkrealschüler besucht die achte Klasse und hat vier Geschwister.
  • An diesem Samstag, 6. März, präsentiert er sich der Jury der CastingshowThe Voice Kids ab 20.15 Uhr auf Sat.1. Zu den Coaches zählen dieses Jahr Stefanie Kloß, Alvaro Soler, Michi Beck und Smudo sowie Wincent Weiss. cap

Eigentlich wollte Ibrahim Jalloh schon vor vier Jahren bei „The Voice Kids“ teilnehmen, doch seine Mutter bremste ihn zunächst. „Ich wollte noch abwarten bis er mental so stark ist, um mit einer möglichen Niederlage umzugehen“, sagt Natascha Morell. „Man weiß ja nie wie weit man kommt.“ Jetzt haben sie und der Vater des Jungen ihr Einverständnis für die Teilnahme gegeben. Ibrahim Jalloh möchte bei den Blind Auditions die Coaches mit seiner Performance begeistern. Zum Team gehören dieses Mal Stefanie Kloß, Alvaro Soler, Wincent Weiss sowie Michi Beck und Smudo.

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In seiner Freizeit unterstützt Ibrahim Jalloh seit Beginn der Corona-Krise ältere Nachbarn, indem er für sie zum Supermarkt geht oder die Einkaufstüten für sie trägt. „Er ist sozial sehr engagiert“, sagt Morell. Und so erfährt er eines Tages auch, dass er im Fernsehen auftreten wird, während der Jugendliche für eine Nachbarin, die für ihn wie eine Ersatz-Oma ist, einkaufen gehen will. Thore Schölermann überrascht den 13-Jährigen im Oktober, als er vor die Haustür tritt. „Auf einmal stand er vor mir“, erinnert sich Ibrahim. „Ich war erst mal sprachlos.“ Dann freut er sich über die Chance. Wenn er vor die Jury tritt, hat er auf jeden Fall seinen Glücksbringer, ein Stück Sternschnuppe dabei. Ansonsten will sich der Werkrealschüler dem Publikum so zeigen, wie er ist.

Für den Jugendlichen wird der Auftritt bei der TV-Show eine Premiere sein. „Ich bin noch nie von einer großen Band begleitet worden“, erzählt Ibrahim Jalloh. Damit er ein bisschen Übung bekommt, haben Mutter und Sohn im vergangenen Sommer auf einem Privatgelände nahe der Alten Feuerwache Straßenmusik gemacht – was beim Publikum gut ankam. Das Duo präsentierte unter anderem Charthits, aber auch Klassiker wie „Oh, happy Day“, je nach Publikum. Der 13-Jährige sollte dadurch seine Nervosität vor Auftritten vergessen. „Aber er hat es 1000 Mal besser gemacht als ich“, sagt seine Mutter schmunzelnd.

Überhaupt hat Ibrahim Jalloh ein großes Repertoire. „Ich singe Pop, Rock, aber auch Schlager, auf Deutsch und Englisch.“ Sie machen alles außer Rap, sagt Natascha Morell. Zu den Vorbildern ihres Sohns gehören Xavier Naidoo und die Söhne Mannheim. Seine Lieblingshits: „Meine Stadt“ und „Bei meiner Seele“. Und wenn Ibrahim Jalloh „Und wenn ein Lied“ singt, schmilzt seine Mama förmlich dahin.

Zwei Pläne für die Zukunft

Auf seinem Instagram-Profil hat der junge Sänger Coversongs hochgeladen. Ibrahim Jalloh hat auch schon live mit Sänger Giovanni Zarrella gechattet. Seinen Account will er auch nutzen, um während der Sendung Auftritte und Urteile zusammen mit seinem besten Freund zu kommentieren. Doch egal, wie weit er kommt, der Jugendliche ist auf dem Boden geblieben und möchte auf jeden Fall zuerst die Schule beenden und eine Ausbildung zum Kinderpfleger absolvieren. „Falls es mit der Musik nicht klappt.“ Gleichzeitig will der Schüler, der sich via Youtube das Keyboardspielen selbst beibringt, dem Singen treu bleiben. „Mein Traum ist auf jeden Fall, auf der Bühne zu stehen.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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