Mal hellgelb oder apricot, mal kräftig pink oder zweifarbig mit weißen Spitzen: Auf der Mannheimer Bundesgartenschau (Buga) feuern die Dahlien seit Wochen ihr Blüten-Feuerwerk ab. Nicht nur im Luisenpark, sondern auch auf dem Spinelli-Gelände, wo sie sich in ihrer großen Vielfalt vor allem im Dahlien-Eck präsentieren. Ebenfalls in besonderer Weise widmet sich ihnen die Hallenschau „Zum Glück und wieder zurück“, die vom 16. bis zum 24. September in der alten U-Halle zu sehen ist.
„Ganz schön viel Rummel um eine Blume?“, meine ich. „Na ja, sie gilt schließlich als Königin des Herbstes“, wirft Buga-Projektleiter Dominik Kühn ein, der schon früh am Morgen bei den Dahlien auf Spinelli vorbeischaut.
Rund 1000 dieser prächtig blühenden Knollenpflanzen stehen dort. Darunter finden sich die verschiedensten Blütenformen: die runden Ball- und Pompom-Dahlien, die zarten Stern-Dahlien oder die üppigen Stellar- und Hirschgeweih-Dahlien. „Zum meinen Favoriten zählen vor allem die Halskrausen- und die einfach blühenden Dahlien“, verrät mir der Gärtnermeister. „Die bieten – im Gegensatz zu den stark gefüllten Sorten – nämlich Nahrung für Insekten.“
Achtung - nicht winterhart
Auch für den Garten daheim sind Dahlien als bunte Hingucker im Beet unbedingt zu empfehlen, findet Dominik Kühn. Obwohl man sich schon ein wenig um sie kümmern muss. Vor allem, weil die ursprünglich aus Mexiko stammenden Pflanzen in unseren Breiten nicht winterhart sind.
Deshalb müssen sie aus dem Beet, wenn der Forst kommt. Die oberirdischen Pflanzenteile werden abgeschnitten, die Knollen ausgegraben und von der Erde befreit. Dann werden sie zusammen mit Sand etwa in Zeitungspapier eingeschlagen und über die kalte Jahreszeit in einem kühlen, trockenen Raum gelagert.
„Raus dürfen sie wieder nach den Eisheiligen“, nennt der Buga-Projektleiter eine Faustregel. Die Blumen-Schönheiten mögen einen sonnigen, warmen Standort und durchlässigen, fruchtbaren Boden. Sie sollten gleichmäßig gegossen werden. Denn Trockenheit finden die Pflanzen gar nicht gut. Zu nass allerdings auch nicht, weil dann den Knollen Fäulnis droht.
Die Autorin
Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim Mannheimer Morgen und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden.
Von Pflanz-Experimenten, die sie mit ihrer Familie startet, und Begegnungen mit Profi-Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.
Vor allem bei den höheren Sorten sollte man zudem gleich an einen Pflanzstab denken und die Dahlien daran festbinden. „Sonst drohen sie bei einem kräftigen Sommerregen umzukippen“, betont Dominik Kühn.
Doch die Mühe mit den hübschen Gewächsen lohnt sich. In Sachen Blütezeit sind sie nämlich wahre Ausdauersportler, blühen von Juli weit in den Herbst hinein bis zum Frost.
In Kombi mit Gräsern besonders apart
Damit die Stars des Spätjahrs im heimischen Garten gut zur Geltung kommen, empfiehlt der Fachmann, den Knollenpflanzen genügend Platz zu lassen und sie beispielsweise mit kleinblütigen Astern oder – wie auf der Mannheimer Bundesgartenschau – mit filigranen, leicht wirkenden Gräsern zu kombinieren. Herbst-Chrysanthemen würde er dagegen nicht dazugesellen, weil diese ebenfalls sehr üppig blühen und den Dahlien somit die Show stehlen könnten.
Bezaubernd findet es der Gärtnermeister auch, bei der Beet-Gestaltung mit der Blattfärbung zu spielen. Die Sorte Bishop of Dover zeigt zum Beispiel ein recht dunkles, ins Braun gehendes Laub, die Sorte Red Skin rötliche Blätter. „Was für eine Wucht!“, denke ich. Eine weitere Komponente für das große bunte Feuerwerks-Spektakel der Dahlien im Herbst.
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