„Wird es diesmal weiße Weihnachten geben?“ Jedes Jahr fragen die Kinder wieder, die Meteorologen machen ein wenig Hoffnung und dann – bleiben die Parkanlagen und Gärten doch wieder grün. Dieses Jahr allerdings will ich auf Nummer sicher gehen und selbst für ein bisschen Weiß ums Haus sorgen. Hilfe aus der Sprühdose oder gar großtechnisch aus der Schneekanone brauche ich dafür nicht. Wohl aber einige Pflanzen mit besonderem Charakter.
Topf- und Beetbewohner mit Blüten, Blättern und Trieben – mal weiß, mal silbrig glänzend – helfen bei diesem Vorhaben weiter. Denn sie sorgen auf ganz natürliche Weise in Hof und Garten für winterliche Akzente und feierlichen Charme.
Die Autorin
Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim Mannheimer Morgen und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimen-ten, Begegnungen mit Profi-Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.
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Also mache ich mich auf den Weg, um Pflanzen mit genau solchen Eigenschaften zu finden. Und schon bald werde ich auf dem Markt, im Blumengeschäft und im Gartencenter fündig.
Die Christrose
Meine erste Wahl fällt auf einen Klassiker: die Christrose. Mit ihren elegant wirkenden weißen Blüten sorgt sie in Beet oder Balkonkasten schnell für Festtagsstimmung. Dabei ist die immergrüne Pflanze ausdauernd. Einige Sorten blühen bis in den März. Die Staude ist in unseren Breiten winterhart. Wohl fühlt sie sich an einem halbschattigen Plätzchen und in kalkhaltigem, lehmigem Boden. Staunässe mag sie gar nicht.
Die Stacheldrahtpflanze
„Diesen garstigen Namen hat sie echt nicht verdient“, denke ich und betrachte eine Stacheldrahtpflanze im Laden. Mir gefallen ihre dünnen, verzweigt wachsenden Triebe, die silbern schimmern. Deshalb landet sie schnell in meinem Einkaufskorb.
Silberkörbchen oder Gitterkraut – wie sie auch genannt wird – gilt im Handel eigentlich als Herbstpflanze, denn sie verträgt keinen Frost.
Ein Hingucker ist die filigrane, extravagant und etwas wild wirkende Pflanze während der kalten Monate nah am Haus trotzdem. Bei Minusgraden muss man sie zur Not mit nach drinnen nehmen. Weil die Stacheldrahtpflanze wie ein Busch im Miniaturformat wirkt und ihre relativ festen Triebe das gut mitmachen, werde ich sie zu Heiligabend sogar mit einer kleinen Lichterkette schmücken.
Die Samtheide
Ganz anders kommt die Samtheide daher. Die Triebe dieser neuen Züchtung fühlen sich tatsächlich samtig-weich an und das silbrige Laub passt prima zu meiner Weihnachtsidee. Die Heidepflanze ist winterhart, mag sonnige Standorte mit lockerer saurer Erde. Sie ist äußerst pflegeleicht und muss im Herbst und Winter nur wenig gegossen werden. Ein Rückschnitt sollte im März/April erfolgen.
Das Greiskraut
Das Greiskraut Angel Wings lässt sich als echte Trendpflanze bezeichnen und begegnet mir auf meiner Tour häufig in den Auslagen. Ihre eiförmigen, weißen Blätter mit dem gewellten Rand haben der Staude wohl den Namen Engelsflügel eingebracht. Die zudem leichte Behaarung der Blätter lässt die Pflanze fast flauschig erscheinen. Im Beet kommt sie mit Winterschutz bei leichten Frösten klar. Dort bevorzugt sie einen halbschattigen Standort mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden. Als Kübelpflanze sollte sie besser im Haus überwintern. Aber auch dort kann sie schon mal auf Weihnachten einstimmen – völlig unabhängig vom Wetter.
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